Von Olaf Sundermeyer
Schon früh haben sich Hooligans und rechtsmotivierte Fans von Dynamo Dresden der Pegida-Bewegung angeschlossen. Sie stützen die Demonstrationen. Der Verein bleibt stumm.
Zwischen Eigentor und Aufstand
Von Olaf Sundermeyer
Schon früh haben sich Hooligans und rechtsmotivierte Fans von Dynamo Dresden der Pegida-Bewegung angeschlossen. Sie stützen die Demonstrationen. Der Verein bleibt stumm.
Von Nikolas Kozloff
A year ago, during protests against the unpopular government of Viktor Yanukovych, Kiev’s Maidan square was full of activist encampments and a plethora of diverse political flags. On the Maidan, nationalism was often associated with pro-European Union sentiment, and indeed EU blue and yellow flags could be seen fluttering alongside the Ukrainian flag. Today, in the wake of demonstrations which toppled the regime, such outward displays are less evident on Maidan square, which can seem rather empty and desolate during weekdays. Indeed, during the first few days of my stay I didn’t see overt political symbolism save for one young woman brandishing her own home-made blue flag reading “tours.”
Continue reading “Ukraine: Nationalist Flags, Insignia and Curious Symbolism”
Von James M. Dorsey
Turkish president Recep Tayyip Erdogan’s illiberal policies have targeted the media, the judiciary, the police, militant soccer fans, and anti-government protesters. Now they threaten to claim yet another victim: the game of football itself.
In a major blow to troubled Turkish soccer, Yildiz Holding, a conservative conglomerate known for its confectionary and biscuit business and close ties to Mr. Erdogan that is one of Turkey’s largest sponsors of soccer, said in a letter to the Turkish Football Federation (TFF) that it would no longer fund the sport because of violence and tensions associated with it and government efforts to politically control the beautiful game.
The company’s reference to tensions was not simply a reference to stadium incidents but also to Mr. Erdogan’s interference in a match-fixing scandal, attempts to depoliticize stadia, and legal proceedings against members of Carsi, the militant support group of storied Istanbul club Besiktas JK.
Continue reading “Turkish soccer: Illiberal President Erdogan’s latest victim”
Alle fünf Teile über Çarşı und die Gezi-Park-Revolte sind nun online…
COMING OF RAGE Folge 1 [1/5]: Çarşı – Die Retter der Revolution?
COMING OF RAGE Folge 2 [2/5]: Çarşı – Vom Krieg zum Protest
COMING OF RAGE Folge 3 [3/5]: Çarşı – Politik auf dem Weg zum Stadion
COMING OF RAGE Folge 4 [4/5]: Çarşı – Die “größte NGO in der Türkei”
COMING OF RAGE Folge 5 [5/5]: Çarşı – Sieg im Fußball, Unentschieden in der Politik
Von Diablos
Am kommenden Montag also auch Leipzig. Kaum ein anderes Thema bestimmt die öffentlichen Diskussionen und die Stammtische derzeit mehr als der montägliche Protest gegen die vermeintliche „Islamisierung des Abendlandes“, „Lügenpresse und Systemmedien“ und „die da oben“. Eine große Protesttüte wird aufgemacht und alles reingeworfen, was der eingebildeten Nation schaden könnte. Der vormals gewichtige und zu seiner Zeit auch wichtige Ruf „Wir sind das Volk!“ wird dabei von der nächsten Schwachmatengruppe aufgenommen und ist heute nur noch eine leere Hülse im Sinne von übersteigertem Nationalismus und Deutschtümelei. Die Aussagen in Interviews und auf diversen Internetplattformen zeigen, dass es nicht um Ängste oder berechtigte Kritik geht, sondern um Klischees, Vorurteile und Rassismus – in guter deutscher Tradition.
Von
Die Opposition liegt am Boden. Wer sich gegen Präsident Erdoğan und seine Partei AKP auflehnt, riskiert auch anderthalb Jahre nach den Gezi-Protesten viel.
Musa Mert Sumeli ist ein Mann mit ausgesuchten Manieren und einer Vorliebe für türkischen Weißwein, vor allem aber den Fußballverein Beşiktaş Istanbul. Wenn er über die Vorzüge ostthrakischer Trauben spricht, tut er das mit sanfter Stimme und einem feinen Lächeln. Sobald es um Fußball oder Politik geht – und für Sumeli gibt es da kaum einen Unterschied – fangen seine kastanienbraunen Augen Feuer, und man bekommt eine Ahnung davon, wie es der Mittvierziger an die Spitze der Çarşı genannten Beşiktaş-Ultras gebracht hat. Es ist ein Feuer, das die türkische Regierung für so gefährlich hält, dass sie Sumeli und zwei seiner „Alten Brüder“, wie sich Çarşı-Anführer nennen, für immer einsperren will. Für den Staatsanwalt ist Musa Mert Sumeli Abschaum der übelsten Sorte; ein durchtriebener Provokateur. Mehr noch, ein unberechenbarer Terrorist, dem jedes Mittel recht zu sein scheint, um den Präsidenten Tayyip Erdoğan zu stürzen. Wer den Staat und dessen Autoritäten dermaßen missachtet, der hat nichts anderes verdient, als den Rest seines Lebens hinter Gittern zu büßen, sagt die Anklagebehörde.
Von Jack Peat
Fanatically ‘anti’ fans are making non-league clubs in London increasingly political.
London is no stranger to the inexplicable mix of politics and football. Class warfare, religious differences, industrial disputes; the terraces of London’s football clubs are the people’s benches of Westminster. But of late, the once concealed relationship between football and politics has come to the fore in the shape of left-leaning Ultra fans.
Von Emir Nader
A Cairo court delivered its verdict Monday for 10 defendants charged with assaulting Al-Zamalek Sporting Club chairman Mortada Mansour, with four individuals receiving three-month prison sentences, state-owned Al-Ahram reported.
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Von Ralf Heck (Text und Fotos)
Lebenslänglich Knast wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung und Putschversuchs. So lautet zumindest die aktuelle Anklage der unter den Fittichen des Erdoğan-Regimes stehenden Staatsanwaltschaft gegen 35 Mitglieder der Istanbuler Supportergruppe Çarşı aufgrund ihrer Beteiligung an der Gezi-Park-Revolte im Sommer 2013. Und sie stellen damit keine Ausnahme dar. Durch die mehr als 90 eingeleiteten Verfahren, in denen knapp 6000 Menschen – teils unter abstrusen Vorwürfen bis hin zu „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ – angeklagt wurden, folgt die Rache eines autoritären Systems auf die wochenlang andauernden Proteste nicht unbedeutender Teile der Gesellschaft.
Besonders die Verfahren gegen Aktivisten des Protest-Koordinationsrates der Taksim-Solidarität und von Çarşı können dabei durchaus als geschickter Schachzug der Regierung gewertet werden, die diesen allgemein-gesellschaftlichen Aufstand, an dem sich mehr als eine Million Menschen beteiligten, so zum Werk einer putschistischen Bande von Verschwörern umzudeklarieren versucht. Ursprünglich als Unterstützergruppe für den Verein Beşiktaş Istanbul gegründet, steht diese Fanvereinigung, zumindest nach 1993, für weit mehr, als man es gemeinhin von Fußballanhängern erwarten würde. Seit vielen Jahren sind sie fester Bestandteil der 1. Mai-Demonstrationen, kritisieren den Rassismus in der türkischen Gesellschaft, standen den Erdbebenopfern in Izmit wie auch den Bergarbeitern beim Grubenunglück in Soma tatkräftig zur Seite und melden sich auch in anderen Angelegenheiten immer wieder lautstark zu Wort, beispielsweise gegen Tierversuche, Frauenunterdrückung, den Irak-Krieg und Atomenergie. Aufgrund des eingekreisten „A“ in ihrem Namen werden sie fälschlicherweise auch immer wieder als Anarchisten tituliert, doch obwohl sich ein nicht unbedeutender Teil tatsächlich so definiert, ist das politische Spektrum wesentlich breiter gefächert, was sich dann auch deutlich in ihrem Schlachtruf zeigt, den die einen mit „Wir sind gegen alles!“ angeben, ein anderer, größerer Teil jedoch um den Zusatz „Alles außer Atatürk“1 ergänzt. Ein Çarşı-Ultra beschreibt die politische Haltung wohl am besten: „Wir sind die einzigen sozialdemokratischen Anarchisten der Welt“.