Polizeiverband ist schockiert von heftiger Gewalt

Link zum Thema:
Zürcher Südkurve verurteilt unverhältnismässigen Polizeieinsatz aufs Schärfste → suedkurve.ch
Zürcher Fussballderby: Von der Fritschiwiese zum Stadion Letzigrund waren massiv Feuerwerkskörper und Leuchtpetarden gezündet worden (Symbolbild).Zürcher Fussballderby: Von der Fritschiwiese zum Stadion Letzigrund waren massiv Feuerwerkskörper und Leuchtpetarden gezündet worden (Symbolbild). (Bild: Adrian Baer / NZZ)

Von yr.

Bei der Einkesselung von über 800 Fans des FC Zürich war die Polizei am Samstag heftiger Gewalt ausgesetzt. Am Sonntag meldeten sich der Polizeiverband und die «Südkurve» zu Wort.

Am 240. Zürcher Fussballderby sind am Samstagnachmittag für einmal auch die Reihen in der sogenannten «Südkurve», dem zumeist gut gefüllten Fan-Sektor des FC Zürich, weitgehend leer geblieben. Einzig ein Transparent mit etwas kryptischem Inhalt erinnerte an die ausgebliebenen Fans: «Polizeistaat-Stimmung» stand darauf. Die Polizei – die Stadtpolizei Zürich mit Unterstützung der Kantonspolizei – kesselte im Vorfeld des Stadtderbys gegen den Grasshopper-Club über 800 Personen ein, nachdem auf dem Fanmarsch von der Fritschiwiese zum Stadion Letzigrund massiv Feuerwerkskörper und Leuchtpetarden gezündet worden waren.

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Der Oberpfaffe und seine Jünger zu Hooligans: Neue Töne des Osservatore Romano

Links zum Thema:
Schwere Hooligan-Randale – “Das sind Barbaren!” → Die Welt
Papst: Schläge ja, aber nur in Würde → DW
Fuck the Pope → Anti-Flag

Von Michael Schneider-Flagmeyer

Bislang waren wir von der Zeitung des Vatikans eine vornehm-zurückhaltende, wenn auch manchmal durchaus deutliche Sprache gewöhnt. Aber bei dem folgenden Ereignis legte der Osservatore Romano jede vornehme Zurückhaltung ab und drückte sich so drastisch aus, wie es noch nie zu vernehmen war.

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Schweizer Fußball: Luzern-Fans sorgen für Antisemitismus-Eklat

Links zum Thema:
Update 27.02.2015 Warum hält sich Antisemitismus im Fußball so hartnäckig? → fussball-gegen-nazis.de
Update 01.03.2015 Fans des FC Luzern droht Strafe → Fanzeit

Von Watson.ch-Autorin Rafaela Roth

Antisemitischer Vorfall in der Schweiz: Anhänger des FC Luzern haben einen als orthodoxen Juden verkleideten Mann durch St. Gallen gejagt. Über den vermeintlichen “Fasnachts-Scherz” können weder die St.-Gallen-Fans noch die Schweizer Juden lachen.

St. Gallen – Das Bild tauchte zunächst auf dem Portal fan-fotos.ch auf, inzwischen wurde es wieder von der Seite gelöscht. Darauf zu sehen sind Fans des FC Luzern bei einem Marsch durch St. Gallen am vergangenen Sonntag. Angeführt wird der Zug durch einen als Juden verkleideten Mann mit einer FC-St.-Gallen-Schärpe um den Hals. Luzern-Fans taten den Auftritt als Fasnachts-Spaß ab, nachdem das Foto in den sozialen Medien große Entrüstung ausgelöst hatte.

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Türkische Fussballfans gegen Gewalt gegen Frauen

Links zum Thema:
Trauern, klagen, Klappe haltenZEIT ONLINE
„Die Wut ist explodiert“ → taz

Habe Teile der von Kadina Sidette Hayir erstellten Linkliste mit Spruchbändern von Fussballfans gegen Gewalt gegen Frauen in den türkischen Stadien und auch außerhalb hier mal an etwas prominenterer Stelle eingefügt – den Rest findet ihr hier im Kommentar →

Hab mal ‘ne kleine (unvollständige) Auswahl an landesweiten Aktionen zusammen getragen (Quelle: Taraftar Haklari Dernegi):

besagtes Spruchband von UltrAslan:

https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/hphotos-ak-xfp1/v/t1.0-9/1391743_897086403646626_2548921899709037890_n.jpg?oh=9a4ccc640031a0c04df133d29dc91d39&oe=55537B3F&__gda__=1435940516_cdac3d74254dd89fc39fc1822ae141a6

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Podcast (Radio Corax): Der BGH kriminalisiert Hooligangruppen und urteilt am eigentlichen Problem vorbei

Laut Medienberichten haben sich in den vergangenen Wochen gleich fünf Hooligangruppen ihre Auflösung verkündet. Ein Zufall? Eher nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass dies im Zusammenhang mit einem Urteil des Bundesgerichtshofs vom 22. Januar steht. Demnach können Hooligan-Gruppen künftig als kriminelle Vereinigungen gelten. Schon die Mitgliedschaft in einer Hoolgruppe kann da für eine Verurteilung reichen. Demnach soll sich auch die umstrittene „Westfront Aachen“, deren Mitglieder Kontakte in die Türsteher- und Rockerszene unterhielten, aufgelöst haben. Was genau hinter diesem Urteil steckt, und welche Auswirkungen das auf die Fussballfanszene hat, darüber haben wir uns mit dem Politikwissenschaftler und Fanforscher Jonas Gabler von der Uni Hannover unterhalten.

Quelle: freie-radios.net, 12. Februar 2015

Patriarchale PR

Link zum Thema:
Mutter Courage → 11 Freunde

Von Nicole Selmer

Gewalt? Da machen wir was mit Frauen. – Diese Idee entwickelt immer wieder und womöglich sogar immer mehr Überzeugungskraft. Von der Überzeugung, dass ein steigender Frauenanteil bei Public Viewings Fußballgroßveranstaltungen in den letzten zehn Jahren friedlicher gemacht habe, bis zur Durchführung von sogenannten Geisterspielen in der Türkei, bei denen keine Männer, dafür jedoch Frauen und Kinder zugelassen sind. Der neueste Einsatzort der weiblichen Blauhelmtruppen im Fußball: Recife in Brasilien. Dort hat der Sport Club do Recife für das traditionell umkämpfte Derby gegen Nautico 30 Mütter als Ordnerinnen aufgeboten. Nicht irgendwelche Mütter, sondern Mütter der Hooligans, wie die Presse in aller Welt eifrig berichtete. Der Verein selbst spricht allerdings nur davon, dass es Mütter von Fans seien. Auch ein anderes Detail der Aktion geht im Medienecho teilweise unter, nämlich die Tatsache, dass das Ganze die Idee einer PR-Agentur ist.

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Soccer deaths renews spotlight on Egypt’s notorious security forces

Von James M. Dorsey

A stampede at a Cairo stadium earlier this month, much like a politically-loaded soccer brawl in the Suez Canal city of Port Said three years ago, is shining a spotlight on Egypt’s unreformed, unabashedly violent, and politically powerful police and security forces amid confusion over what precisely happened and how many fans died.

Amid security forces holding fans and fans holding police responsible and conflicting assertions of the number of people who died in the incident one thing stands out: the deep-seated distrust and animosity between significant segments of the Egyptian public and an unreformed security force that was long the hated symbol of the regime of toppled President Hosni Mubarak; played a key role in persuading the military in 2013 to overthrow Egypt’s first and only democratic elected president; and has since left a bloody of brutal violence as evidenced by the deaths of some 1,400 anti-government protesters in the last 19 months.

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