Bullenseuche? Die Fans des Karlsruher SC protestieren.(Foto:Bongarts/Getty Images)
Von Klaus Hoeltzenbein
Zunächst einmal sei vor Hysterisierung gewarnt. Wer das Zweitliga-Spiel des Karlsruher SC gegen RB Leipzig einer Einzelfall-Betrachtung unterzieht, kommt womöglich zu folgendem Urteil: War da was? Offiziell 17 829 Zuschauer hatten sich zum Montagsspiel eingefunden, und gemessen an der Gefahrenlage, die vorher skizziert wurde, ist dort wenig passiert. Es gab kleinere Vorfälle, die in jener Zeit, in der die Aufregungskultur noch nicht solche Hitzewallungen warf wie heute, kaum der Erwähnung wert gewesen wären. Zum Glück: Der Polizeibericht verzeichnet einige Drohkulissen, aber keine Verletzten, keine körperliche Gewalt.
Nur wäre es ein kapitaler Fehler, nach der notwendigen Einzelfall-Analyse nun das zu ignorieren, was sich da gerade generell in und um die deutschen Stadien zusammenbraut. Die Stimmung droht endgültig zu kippen. Dabei war es seit der WM 2006, seit dem sogenannten Sommermärchen, ein Markenzeichen der Bundesliga, den Fußball als Fest für die ganze Familie zu präsentieren. Als Ereignis, zu dem auch Kinder angstfrei gehen können.
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