Egypt bans ultras in bid to break anti-government protests

Von James M. Dorsey

An Egyptian court has banned militant soccer fan groups or ultras as terrorist organizations in a bid to break the backbone of anti-government protests.

The ruling at the request of Mortada Mansour, the controversial, larger than life president of Cairo’s storied Al Zamalek SC who alleged that his club’s ultras, the Ultras White Knights (UWK), tried to assassinate him, pushes further underground groups that often offer despairing youth a rare opportunity to vent their pent-up anger and frustration peacefully.

Ultras have for the past eight years been at the core of anti-government protest in Egypt. They have been the drivers of student protests in the last two years against the regime of Abdel Fattah Al Sisi, the general-turned-president who in 2013 toppled Mohammed Morsi, Egypt’s first and only democratically elected president.

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Ethnic tensions spill onto Iranian soccer pitches


Iranian Azeri Soccer Fans Burn the Iranian Flag

Von James M. Dorsey

Against a backdrop of the violent redrawing of the map of the Middle East as minorities assert their rights, rebels challenge the existing order, and militant Islamists seek to carve up the post-colonial order, Iranian soccer pitches are signalling that the Islamic republic is not totally immune to the region’s upheaval.

To be sure, the territorial integrity of Iran which unlike countries like Syria and Iraq boasts a strong state, rooted institutions, an imperial history and a culture that dates back hundreds of years,  is nowhere close to being called into question.

Yet, soccer fans in different parts of Iran populated by ethnic minorities as well as protesters in Kurdish regions of the country are demanding rights and in some cases hinting at a desire to break away from the Islamic republic.

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Ägypten. Gericht verbietet Ultras-Gruppierungen

Ein Gericht in Kairo hat am Samstag alle Vereinigungen von Fußball-Ultras im Land verboten und ihre Auflösung angeordnet. Das Gericht folgte einem Antrag von Murtada Mansur, dem Präsidenten des Top-Klubs Zamalek Kairo. Das berichtete die regierungsnahe Internetseite “ahram.org”. Mansur war eng mit dem Regime des 2011 zurückgetretenen Langzeitherrschers Husni Mubarak verflochten. Er pflegt eine tiefe Feindschaft zu den Zamalek-Ultras, den White Knights.  Die Ultra-Szene in Ägypten ist stark politisiert. Blutige Ausschreitungen wie in Port Said im Februar 2012 mit über 70 Toten und in Kairo im letzten Februar mit 22 Toten lassen sich nicht nur mit brutal ausgetragenen Rivalitäten zwischen Fan-Gemeinden erklären. So unterstützten die White Knights und andere Ultras die Revolution von 2011, die Mubaraks Abgang erzwang. Mansur war wiederum einer der Unterstützer jener bewaffneten Gruppen, die am 2. Februar 2011 auf Kamelen und Pferden die Demonstranten auf dem Kairoer Tahrir-Platz angriff.

Quelle: RP Online, 16. Mai 2015

Journalist über Ultras im Nahen Osten: „Durch Straßenkämpfe gestählt“

Ob Straße oder Stadion – die Ultras des ägyptischen Clubs al-Ahly wissen, wie man Eindruck macht.  Bild: dpa

Von Christopher Resch

Fußball ist eine Arena, in der um politische Kontrolle gekämpft wird, sagt James M. Dorsey. Dort werden gesellschaftliche Tabus zuerst gebrochen.

taz: Herr Dorsey, eigentlich mögen Sie Fußball gar nicht besonders. Warum beschäftigen Sie sich so intensiv mit dem Sport?

James M. Dorsey: Vor fast 30 Jahren musste ich als Korrespondent die mexikanische Fußball-Nationalmannschaft auf ihrer ersten Reise in den Nahen Osten begleiten. Ich habe mich damals dagegen gesträubt, ich war kein Fußballfan und bin auch heute keiner. Rückblickend aber war alles, was heute in der Region passiert, in dieser Reise schon enthalten. Das habe ich erst später realisiert.

Wie meinen Sie das?

Nirgendwo auf der Welt hat Fußball eine so große Rolle gespielt wie in Nordafrika und dem Nahen Osten. Fußball war hier immer ein entscheidender Faktor, für den Aufbau von Nationen und Regimes und für ihr Überleben. Aber eben auch als eine Arena, in der um persönliche Rechte und politische Kontrolle gekämpft wurde. Gesellschaftliche Tabus, wie die Kritik an der Regierung, werden zuerst hier gebrochen. Es gibt zwei Orte, die die Regierung nicht vollständig kontrollieren kann: die Moschee und das Stadion. In der Moschee können die Herrscher immerhin bestimmen, wer auf die Kanzel steigt und predigt. In den Stadien ist das nicht so einfach.

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Nachbetrachtung und Richtigstellung: Ein toter polnischer Fan, ein beendeter Streik und (keine) klassenkämpferische(n) Ultras

R.I.P Dawid Gedenken an polnischen FanRot Weiss Essen gegen KFC Uerdingen am 08. Mai 2015

In meinen beiden Beiträgen von letzter Woche, Der kommende Spieltag, ein gekillter Fan in Polen und der Streik der Bahner sowie Bratwurst oder Bambule? setzte ich mich mit den Möglichkeiten von Fanaktionen zum aktuellen politischen und sozialen Geschehen auseinander.

Das erste darin erwähnte Ereignis wurde – wenig überraschend – in sehr vielen, nicht nur deutschen Stadien, am letzten Wochenende zahlreich kommentiert: Beim Viertligaspiel in Knurów bei Katowice am 02. Mai wurde ein 27-Jähriger Fan von einem Gummiprojektil der Polizei am Hals getroffen und starb in einem Krankenhaus. Daraufhin griffen Hooligans die Polizeistation in Knurów, das rund 40.000 Einwohner hat, mit Steinen und Molotowcocktails an. Ein lesenswerter Beitrag zu den Solidaritätsaktionen sowie den Hintergründen findet sich auf Ballesterer Online: Fan, Vater, Kumpel. Ein weiterer bei Faszination Fankurve: Große Anteilnahme am Tod von Dawid.

Anders verhielt es sich jedoch – wenn auch nicht unerwartet – in Bezug auf die Streikenden bei der Bahn. Meines Wissens kam es zu keinerlei Äußerungen der Solidarität seitens der Fans – weder auf den Bahnhöfen noch in den Stadien. Die (organisierten) Fußballfans scheinen mit dieser Ignoranz allerdings voll im gegenwärtigen Trend zu liegen. Auch von Seiten der (radikalen) Linken wie auch von Basisgewerkschaftern kam es allenfalls hier und da zu kleineren Solidaritäts-Akti(önch)en sowie zu zahnlosen Solidaritätsbekundungen in Form langweiliger Traktate. Keinen besetzten Bahnhof, keine mächtige Demo und auch nicht “die eine oder andere direkte Aktion gegen die Streikfeinde”, wie es das Lower Class Magazine empfahl, gab es zu verzeichnen.

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Ultra lernresistent

Von André Anchuelo

Drei Beispiele aus den vergangenen Wochen zeigen: Die deutsche Polizei verharmlost weiter die drohende Gefahr durch rechte Hooligans, verfolgt lieber Antifaschisten und verbietet »Fahnen von Juden«.

Es ist schon typisch, wie sich der Pressesprecher der Polizei Bremen, Dirk Siemering, gegenüber der Tageszeitung Weser-Kurier äußerte: »Da haben sich zwei gewaltbereite Gruppen gesucht und gefunden.« Nazis gegen Antifas, rechts gegen links – was sich vor zweieinhalb Wochen rund um das 102. Nordderby in der Fußball-Bundesliga zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV zutrug, passt einmal mehr in das Weimar-Narrativ von der sich gegenseitig aufschaukelnden Gewalt der politischen Extreme.

Dabei deutet vieles daraufhin, dass die Polizei selbst mit ihrer von Unkenntnis und Hau­drauf-Mentalität geprägten Einsatztaktik die Eskalation erst ermöglichte. Was war passiert? Zeugenaussagen zufolge waren nach Spielende etwa 15 Personen aus der weitgehend antirassistischen Bremer Ultraszene in Richtung Stadion gelaufen. Sie hatten die Partie in einer Kneipe verfolgt, wollten nun aber vor der Arena ihre Freunde treffen. Auf dem Weg dorthin kamen sie an der Kneipe »Verdener Eck« vorbei, wo sich 40 bis 50 Bremer Hooligans aufhielten, darunter bekannte Größen aus der Neonazi-Szene der Hansestadt. Nach Informationen der Taz waren unter anderem »Captain Flubber«, einer der Organisatoren von »Hooligans gegen Salafisten« (Hogesa), Hannes Ostendorf, der Sänger der rechten Band »Kategorie C«, und Mirco Hornstein von »Nordsturm Brema« dort. Die Nazi-Hools griffen die Ultras körperlich an, diese flüchteten. Auf dem Weserdeich vor dem Stadion wurden sie dann von Polizisten eingekesselt. Das bestätigte Daniel Behm, ein Mitarbeiter des Bremer Fanprojektes, gegenüber Spiegel Online.

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Revolutionär für Freunde und Mädchen

Von Christian Helten

Abdo ist Fußball-Ultra und Revolutionär auf dem Tahrirplatz in Kairo. Jakob Gross hat ihn für einen Dokumentarfilm begleitet. Der zeigt, dass es bei einer Revolution oft gar nicht nur um Politik geht.

jetzt.de: Jakob, wenn du in einem Satz erklären müsstest, wer Abdo ist – was würdest du sagen?
Jakob Gross: Ein Mensch, der erwachsen wird und auf der Suche nach sich selbst ist – und der diese Lebensphase mitten in einer Revolution durchlebt.

Dein Film ist aber kein klassisches Porträt eines jungen Rebellen.
Stimmt. Ein klassisches Porträt würde Abdo als revolutionären Helden mit klaren politischen Absichten darstellen. Ich sehe in Abdo aber vielmehr einen jungen Typen, der plötzlich in gesellschaftliche Umbrüche reingeworfen wird. Ich will damit nicht sagen, dass Abdo kein Revolutionär ist. Die Frage ist ja: Kann man sich da überhaupt richtig entscheiden oder ist man einfach eh mittendrin?

Damit stellst du ja letzten Endes auch die Frage, was das überhaupt heißt: ein Revolutionär sein.
Ja, denn dieser Begriff ist natürlich total aufgeladen. Revolutionäre werden oft als altruistisch handelnde Menschen dargestellt, die gegen das böse System kämpfen. Dabei sind die Motivationen auf die Straße zu gehen um einiges komplexer. Abdo zeigt sich zum Beispiel auch als den harten Kämpfer an der Front, um Mädchen und Freunde zu beeindrucken.

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Judge who faced assassination attempt was due to acquit Ultras

Von Emir Nader

Zamalek club chief was set to drop charges against 21 Ultras White Knights he accused of making an attempt on his life

The judge who survived an assassination attempt Sunday morning was due to acquit 21 members of hardcore fan group Ultras White Knights, who themselves are accused of attempting to assassinate Zamalek club chairman Mortada Mansour last year.

Judge Moataz Khafaga, head of the Giza Criminal Court, was set to rule on the case of the 21 fans Sunday, before the case was called off following a car bomb exploding outside his Helwan house. However, the attack is seen as related to Khafaga’s work in cases that accuse Muslim Brotherhood members of terrorist activities.

Mortada Mansour, the outspoken lawyer and chairman of Zamalek sporting club, was reportedly intending to drop the case in which he alleges that his club’s Ultras fan group made an attempt on his life in August of last year. He claimed that members of the Ultras attempted to shoot him as he was leaving the club in the early hours of the morning. In what followed, numerous members of the UWK had their houses raided and were arrested.

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