35 çArşı – Ultras vom Vorwurf des Putschversuches freigesprochen!

35 çArşı – Ultras wurden gestern vom absurden Vorwurf  der terroristischen Vereinigung und des Putschversuches während der Gezi-Park-Revolte freigesprochen! 

Allerdings wurden zwei Fußballfans wegen des “Besitzes verbotener Gegenstände” zu zwei Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt.
Zu den Hintergründen der Revolte und der Beteiligung von Fußballfans produzierten Ralf Heck, James Steen und Bob Dilan im Sommer 2015 anlässlich des zweiten Jahrestages von Occupy Gezi für footballuprising das Radio-Feature Die Hippie-Hools vom Gezi-Park.

 

Zwischen Rebellion und Affirmation, oder: Ultras sind politisch und auch wieder nicht

derpassVon Stefan Erhardt (Der Tödliche Pass Heft 79)

Ein Gespräch mit Ralf Heck, dem Betreiber des Blogs „footballuprising“

Seit knapp zwei Jahren gibt es den Blog „footballuprising“ – darin finden sich äußerst lesenswerte Analysen und Reflexionen vor allem zur politischen Wirkweise von Fußballfans, speziell von Ultra-Gruppierungen, die nicht nur in Europa, sondern auch darüber hinaus agieren.

Allerdings geht es nicht um Glorifizierung oder Rechtfertigung, sondern um differenzierte Meinungen und Berichte, etwas, das im Zusammenhang mit Ultras nicht immer zu finden ist, im Gegenteil: Allzu schnell hat sich in den Mainstream-Medien das Bild von den sich selbst feiernden, eine gewisse rebellische Attitüde zelebrierenden, vor allem aber auf Fun oder Krawall aus seienden Die-Hard-Fans geformt und verfestigt. Mit der entsprechenden Abneigung gegenüber dem Auftreten dieser Gruppen – das bisweilen durchaus eine gewisse Arroganz zu zeitigen scheint. Vielleicht aber nur der Versuch ist, eine bestimmte Sicht auf den Fußballsport zu befördern?

Ausgangspunkt für „footballuprising“: die Beteiligung von Fußballfans an den weltweit stattfindenden politischen Protesten und Aufständen. Bilder aus Istanbul oder Kairo sind politisch interessierten LeserInnen sicherlich noch vor Augen – Bilder von Fangruppen, die Proteste gegen Regierungen und Polizeigewalt unterstützten, die tatsächlich in solchen Momenten mehr einer Bürgerbewegung glichen denn einer Blase von Fußballfans.

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Egypt’s Ahly apologises to police and army for ‘fans offence’

Egyptian club Ahly held a press conference to apologise to the police, armed forces, and their former leader Field Marshal Mohamed Hussein Tantawy, for offensive statements made by fans.

“We [Ahly] apologise to the men of the armed forces and we appreciate their role,” the club’s football sector director Abdel-Aziz ‘Zizo’ Abdel-Shafy said during a press conference.

“Field Marshal Mohamed Hussein Tantawy has endured a lot and we ask him to add forgiveness to his great deeds,” Zizo added.

Ahly fans had raised signs considered offensive to the army and police in the wake of the Port Said stadium disaster, which left 72 Ahly fans dead following a league game with Masry.

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Kein Land in Sicht

http://ballesterer.at/cache/images/article_2535_aek_refugees_140.jpgMoritz Ablinger (Ballesterer #107)

Die griechische Insel Lesbos ist für viele Flüchtlinge die erste Anlaufstation in Europa. Dort, wie in ganz Griechenland, sind es aber nicht staatliche Einrichtungen, die ihnen helfen, sondern private Initiativen. Auch Ultras packen mit an.

Keine 20 Kilometer trennen die griechische Insel Lesbos vom türkischen Festland. Ein großer Teil der Flüchtlinge, die seit dem Sommer die Grenzen überqueren, betritt dort erstmals den Boden der Europäischen Union. Bis zu hundert Boote mit Flüchtlingen landen täglich, über 200.000 Menschen sind alleine in diesem Jahr auf Lesbos angekommen. Lange bleiben wollen aber die wenigsten. Aus provisorischen Lagern geht es für die meisten mit der Fähre nach Athen weiter, von dort in den Norden nach Thessaloniki und an die mazedonische Grenze. „Es sind chaotische Zustände“, sagt Antonios Daloukas, Präsident der antirassistischen Initiative „FOUL“. „Es gibt keine politische Reaktion, die Flüchtlinge sind auf private Hilfe angewiesen.“ Es sind auch aktive Fanszenen, die diese Hilfe organisieren.

Tourists fuck off
Zu ihnen zählt „Gate 10“, die Ultragruppe von Iraklis aus Thessaloniki. Schon als sie Ende August am ersten Spieltag der Saison zum AEL Kalloni auf Lesbos reiste, hatte sie ein Transparent im Gepäck, auf dem zu lesen war: „Refugees welcome, tourists fuck off!“ Ein klares Statement, auch in Richtung der Medien. „Viele Leute sehen in den Flüchtlingen eine Gefahr für den Tourismus und die griechische Wirtschaft“, sagt Apollon von „Gate 10“, der in Wirklichkeit einen anderen Namen trägt. „Aber das sind schutzbedürftige Menschen, die unsere Hilfe brauchen.“ Seitdem sammeln die Fans Spenden in ihrem Klubhaus. Kleidung, Spielsachen und Lebensmittel kommen zusammen, die „Gate 10“ an der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien an die Flüchtlinge verteilt. Auch an Demonstrationen in Thessaloniki haben die Ultras teilgenommen. „Das ist das Mindeste, was wir tun können“, sagt Apollon.

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Ahly game delayed as crowd of fans prevents bus from moving to stadium

Fans

Von Omar Zaazou

The Egyptian League game between Ahly and Smouha has been delayed for two hours after its initial time of 19:45 Cairo time due to the late arrival of the Ahly players after a group of fans gathered to prevent the team’s bus from reaching Petrosport Stadium.

Some players managed to reach the stadium, while skipper Hossam Ghaly, keeper Sherif Ekramy and manager Jose Peseiro were stranded at the hotel for over an hour.

The players – who left through the hotel backdoor – had to go to the stadium with their private cars while others were forced to rent cabs, causing the Ahly contingent to fail to reach the stadium on time.

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Werder-Ultra wieder in U-Haft. Vermummter Protest im Bremer Steintorviertel

Ultras demonstrieren gegen U-Haft - buten un binnen | regionalmagazin [Quelle: Radio Bremen]

Bei einer kurzen Protestaktion im Bremer Steintor-Viertel haben am Mittwochabend etwa 50 vermummte Anhänger des SV Werder Bremen einen Streifenwagen der Polizei mit Steinen und Knallkörpern beworfen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Die Aktion sei nach fünf Minuten beendet gewesen. Anlass für den Marsch war der Fall des wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagten Fans “Valentin”. Das Landgericht hatte im November einen Haftbefehl gegen den 21-Jährigen aufgehoben.

Das Oberlandesgericht setzte den Haftbefehl gestern jedoch wieder in Vollzug. Nun sitzt der Mann wieder in Untersuchungshaft. Mit Rufen wie “Free Valentin” forderten seine Unterstützer dessen Freilassung. Als die Polizei die überwiegend aus Männern bestehende Gruppe aus der Ultra-Szene stoppen wollte, flüchteten alle unerkannt. Der zu den Ultras zählende 21-Jährige stelle eine Gefahr für die Allgemeinheit dar, teilte ein Gerichtssprecher mit.

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Fearful of protests, Egypt keeps stadia closed

Von James M. Dorsey

Egyptian law enforcement authorities and the Egyptian Football Association (EFA), in a reflection of fears that stadia in Egypt could once more emerge as platforms for anti-government protest, have extended a ban on spectators attending matches that has been in place for much of the last five years.

The decision dashed expectations that the ban would be lifted in February with a new competition season. It comes against the backdrop of repeated Egyptian poor performance in international tournaments that many blame on the absence of fan support at matches.

Sports minister Khaled Abdel-Aziz used last month’s jihadist attacks in Paris as well as the cancellation of an international soccer match in Germany because of an alleged threat by the Islamic State to justify continued closure of Egyptian stadia.

“There’s no need to be hurried on fans’ return as the world is on the edge of a cliff,” Mr. Abdel-Aziz said.

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Mit grünem Känguru auf der Brust: Die kiffenden Ultras von Bohemians Prag

Von

In Fußballstadien herrscht für gewöhnlich ein buntes Gerüche-Potpourri: Von Rauch über Bratwurst und Bier bis Pisse ist alles dabei. Im Stadion des tschechischen Fußballklubs Bohemians Prag 1905 gibt es darüber hinaus noch eine weitere olfaktorische Konstante, die alles andere zu übertünchen vermag: Weed.

Der Verein—von dem hierzulande höchstens Insider schon mal etwas gehört haben—spielt in der ersten tschechischen Liga (der „Synot Liga”),wo er sich mit den deutlich bekannteren Lokalrivalen Slavia und Sparta Prag messen muss. Obwohl der Klub für ziemlich einschläfernden Fußball steht (so wie übrigens der gesamte tschechische Fußball), sind seine Anhänger erste Sahne. Bohemians-Fans—überwiegend biertrinkende, jointrauchende Freidenker—mögen zwar auch Fußball, vor allem haben sie aber Bock auf Party.

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Zur Innenministerkonferenz in Koblenz

freiheiheitstirbt

Von Inferno Koblenz

Derzeit findet in Koblenz eine Konferenz der Innenminister statt. Medienberichten zufolge soll dort der Vorschlag eingebracht werden, Möglichkeiten zu schaffen, die Kartenkontingente für Gästefans (noch weiter) zu verringen. Wir erinnern uns: Diese Möglichkeit wurde im Rahmen des DFL-”Sicherheitskonzeptes” bereits am 12.12.2012 beschlossen. Seinerzeit beteuerte man, diese Regelung würde als ultima ratio nur bei gewissen Risikospielen genutzt werden. Viele Fans befürchteten bereits damals, dies könne Einfallstor für weitere Einschränkungen der Freiheit von Fußballfans in Deutschland werden.

Scheinbar halten gewisse Entscheidungsträger die aktuelle gesamtgesellschaftliche Sicherheitsdiskussion für den perfekten Zeitpunkt, die Möglicheit der Gästekartenreduzierung weiter zu zementieren und ihr langsam, aber sicher von der Ausnahme zur Regel zu verhelfen.

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Family reports “forced disappearance” of youth

Von

Sherif El-Afifi was arrested from his house in Nahia last Thursday, says sister

Sherif El-Afifi has been missing for six days, according to complaints from his family. His sister, Ghada, told Daily News Egypt that security forces stormed their house in Nahia, Giza, Thursday afternoon and took the young man into custody.

“Since then we do not know his whereabouts,” Ghada said, adding that “only the women of the family can go on this quest currently, because the father has been ill since that day.”

El-Afifi, a 26-year-old university graduate, was a member of the Ultras Ahlawy (UA07) fan group. His sister insists he has no political affiliation.

“Around 2pm, the police broke into our house. They were over a dozen, masked and armed, and they destroyed the apartment,” Ghada said.

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