Von Felix Müller
Bei einem Spiel der 1860-Amateure hatten Löwen-Fans Ärger mit Rechten. Jetzt erreicht die Auseinandersetzung sogar den Landtag.
Ein Zwischenfall mit mutmaßlichen Rechtsextremisten im Grünwalder Stadion erreicht den Landtag. Am 24. Juli 2013 hatte sich bei einem Spiel der 1860-Amateure gegen den FV Illertissen nach Augenzeugenberichten ein Großteil der Löwen-Fans auf der Gegentribüne mit „Nazis raus“-Rufen gegen eine Gruppe mutmaßlicher Rechter gewehrt.
Offenbar kam es auch zu einem Handgemenge. Das Innenministerium führt die Auseinandersetzung auf seiner Webseite „Bayern gegen Linksextremismus“ auf. Auf dieser Seite dokumentiert das Ministerium linksextreme Vorfälle und warnt vor radikalen Strukturen in Bayern.
In einer Landtags-Anfrage, die unserer Zeitung vorliegt, will die Münchner Grünen-Abgeordnete Katharina Schulze jetzt wissen, warum der Vorfall als linksextrem gilt – und, warum die andere Seite in Anführungszeichen als „rechte“ Fans bezeichnet und nach Ansicht der Grünen damit verharmlost wird. In dieser Gruppe hätten sich Neonazis, darunter ein bekannter Münchner Aktivist, befunden, schreibt Schulze.
Vom Innenministerium will Schulze nun Näheres zu dem Vorfall wissen. Unter anderem fragt sie, ob Straftaten, die sich gegen Neonazis wenden, automatisch als linksextrem eingestuft werden. Laut Schulze hat das Ministerium in der Vergangenheit erklärt, Auseinandersetzungen zwischen Rechtsextremen und linksgerichteten Gruppen wiesen in Bayern keine Bezüge zum Fußball auf.
Quelle: Merkur, 24. April 2015