Hallo Bayer-Fans,
Die aktuellen Geschehnisse in unserer geliebten Stadt zwingen uns einen Abstecher in das Themenfeld der Kommunalpolitik zu machen. Seit geraumer Zeit versuchen Politiker, Straßen.NRW und Teile der Bayer AG eine Lösung für den Um- bzw. Neubau der Leverkusener Rheinbrücke zu erarbeiten. Dabei geht es aber – wie es in der Politik so üblich ist – nicht zwingend um ein Ergebnis, das möglichst bürgernah ist und die möglichen Probleme, Risiken und Konsequenzen für die Bewohner dieser Stadt so gut es geht minimiert. Vielmehr geht es vor allem der Politik und Straßen.NRW darum, eine kostengünstige und zeitlich schnell umsetzbare Lösung zu finden. Schließlich hat man bei Straßen.NRW und auch in der Kommunalpolitik schlichtweg verpennt, dass die Rheinbrücke, als meist befahrene Brücke Deutschlands, vielleicht auch mal eine Sanierung nötig hätte.
Mittlerweile hat man in dieser Thematik seitens der zuständigen Behören so lange tatenlos zugeschaut, dass ein Punkt erreicht ist, an welchem man schlichtweg keine Zeit mehr hat für jahrelange Ausbau- und Sanierungsplanungen, um eine möglichst zufriedenstellende Lösung für die Bürger dieser Stadt zu finden. Schließlich ist die Brücke laut verschiedenen Berichten und Gutachten zu sehr beschädigt. Niemand möchte verständlicherweise die Verantwortung übernehmen, sollte die Situation bzw. der Zustand der Brücke noch länger so bleiben, wie sie/er momentan ist.
Deshalb ist die Entscheidung, ob wir einen Tunnel unter dem Rhein entlang bekommen oder eine neue Brücke gebaut wird, schon längst gefallen. Ohne Rücksichtnahme auf den Bürgerwillen und mit allen unkalkulierbaren Risiken, die bspw. die Öffnung der Giftmülldeponie mit sich bringen wird, wird hier auf Kosten der Bürger dieser Stadt und hinter dem Rücken aller eine Lösung angeboten, die weder zufriedenstellend, noch in irgendeinerweise vertretbar ist, beachtet man die Risiken und Probleme, die dabei für die Menschen in Leverkusen und der Umgebung entstehen.
Unser Stadtbild ist seit jeher durch Autobahnen geteilt. Die Verkehrssituation traditionell schlecht, das Kreuz Leverkusen und andere Verkehrsknotenpunkte sind täglich dicht. Aus diesem Grund soll die Stelzenautobahnbrücke im Zuge der ohnehin nötigen Arbeiten von aktuell sechs Spuren auf 10 Spuren erweitert werden. Hier stellt sich nun die Frage, ob das Ganze oberirdisch oder unterirdisch gelöst wird. Also Tunnel oder “Mega-Stelze”?
Setzt man eine “Mega-Stelze” durch, würde das bedeuten, dass unsere Stadt von einem 12-spurigen Ungetüm in Nord und Süd geteilt werden würde. Dass dafür allerdings überhaupt kein Platz wäre, wissen nur die Allerwenigsten. Anwohner in der “Neuenhof-Siedlung” in Nähe des Stadionecks müssen ihre Häuser verkaufen, ausziehen oder werden zwangsenteignet im schlimmsten Falle. Menschen, die ihre Häuser und Grundstücke jahrzehntelang abbezahlt haben, ein Leben lang für ihr Eigentum gearbeitet haben, müssen nun zuschauen, wie sich der Wert ihrer Grundstücke, insofern diese bestehen bleiben, deutlich vermindert und ihre Existenzen auf den Kopf gestellt werden. Und auch der TSV im bereich der Kurt-Rieß-Anlage und der VfL Leverkusen am Sportplatz Tannenbergstraße wären davon betroffen und müssten weichen – genau wie das Trainingsgelände unserer Fussballmannschaft sowie das kleine und große Ulrich-Haberland-Stadion an der Bismarckstraße. Im Prinzip wäre der gesamte Komplex jenseits der Dhünn bis hin zur “Neuenhof-Siedlung” davon betroffen. Von den jahrelangen Baustellen, die die Anwohner stark beeinträchtigen, aber auch Auswirkungen auf die gesamte Stadt haben werden.
Wie bereits angedeutet ist die gesundheitliche Belastung für die Bürger unserer Stadt ebenfalls enorm und ein Thema, das von den zuständigen Personen leider massiv heruntergespielt wird. Durch ein “Mega-Stelze” würden sowohl Lärm als auch Feinstaubbelastung signifikant zunehmen! Bei einer Untertunnelung würde das Ganze wesentlich anders aussehen! Feinstaub würde durch die Filteranlage des Tunnels ausgefiltert werden und nicht gänzlich in die Luft abgelassen werden.
Auch die Teilung des Stadtbildes würde verhindert werden und auf der aktuellen Fläche könnten Parkanlagen und Parkhäuser entstehen. Bedeutet: Aus dem aktuell eher dunklen Gelände der Stelzenbrücke würden weitere schöne Grünflächen, die unsere Stadt ausmachen, entstehen und für die Bewohner würden weitere Naherholungsmöglichkeiten geschaffen werden. Eine jahrelange Riesenbaustelle würde ebenfalls wegfallen, da die Arbeiten hauptsächlich unterirdisch und nur geringfügige Arbeiten oberirdisch stattfinden würden. Setzt man nun eine Parkanlage und eine riesige Betonbrücke in Relation, wird man auch schnell dahinter kommen, dass die Grundstücke und Häuser, also das Eigentum von Menschen aus unserer Stadt, unangetastet bestehen bleiben könnte.
Der ein oder andere wird sich jetzt denken, dass die Politiker dieser Stadt, des Landes NRW bzw. auch des Bundes dieses Thema schon längst vom Tisch geschoben haben. Das ist falsch! Zwar lässt sich eine Untertunnelung der Autobahn unter dem Rhein entlang nicht mehr realisieren, aber hier geht es immernoch darum, eine Lösung zu finden, die unser Stadtbild wahrt und die Bürger schützt!
Man darf an dieser Stelle nicht locker lassen! Auch wir als Gruppe müssen uns allerdings vorwerfen, dass wir erst sehr spät geschlossen als Gruppe auf diese Thematik reagiert haben. Aber diesen Kampf werden wir jetzt bis zum Ende kämpfen.
Solange der Bau nicht begonnen hat, müssen wir mobil dafür machen und uns klar positionieren! Wir lieben diese Stadt und wollen nicht, dass diese durch die Ignoranz einiger Politiker auf ewig verändert wird – zum negativen hin. Die Auswirkung dieser Entscheidung trifft nicht nur uns, sondern vor allem auch unsere Kinder und deren Kinder. Die Politik muss endlich einsehen, dass es hier um eine Entscheidung geht, die die Bürger dieser Stadt maßgeblich betrifft. Wir fordern, dass die Politikerriege ihren Job endlich ernst nimmt und nicht gegen die Sicherheit und Gesundheit der Bewohner dieser Stadt handelt, nur um möglichst viel Geld zu sparen!
Wir als Ultraszene Leverkusen positionieren uns klar für eine Untertunnelung der Stelzenautobahn und damit gegen eine “Mega-Stelze”.
– Wir wollen keine jahrelangen Baustellen, die unsere Stadt verkehrstechnisch weiter ins Chaos stürzen!
– Wir wollen keine erhöhte Feinstaubbelastung und Lärmbelästigung durch eine “Mega-Stelze”, die uns alle auf ewig betreffen würde!
– Wir wollen keine weiteren dunklen Betonecken in dieser Stadt!
– Wir wollen keine Zweiteilung der Stadt durch eine riesige Autobahn!
Wir wollen einen Tunnel!
Aus diesem Grund werden wir in den nächsten Wochen aktiv Unterschriften sammeln! Beginnend am Sonntag beim Heimspiel gegen Ingolstadt! Es wird einen Petitionsstand am Stadioneck geben, außerdem werden wir aktiv auf die Leute zugehen!
Für Leverkusen!
Quelle: Ultras Leverkusen, 16. Dezember 2016