Zur BILD-Kampagne: Nachtrag Heimspiel Hoffenheim

Von Ultraszene Mainz 2001

Gude 05er,

aus aktuellem Anlass bezüglich der ganzen Diskussionen, möchten wir euch nochmal einen Text aus der aktuellen Blockbildung ans Herz legen.

„Wir helfen“. BILD dir deine Meinung!

Logo "Refugees Welcome"

Es ist Donnerstagabend. Heute hat Mainz 05 auf seiner Homepage bekannt gegeben, dass man „die Aktion der Bundesliga und ihrer Partner Hermes und der Bild-Zeitung zu Gunsten der Flüchtlinge bzw. zur Schaffung einer Willkommenskultur unterstützen und auf dem Trikotärmel ein Logo mit dem Schriftzug „Wir helfen“ #refugeeswelcome tragen“ werde.
Der Verein versteht das als ein „wichtiges gemeinsames Signal“. Das ist es leider nicht. Vielmehr hat 05 einmal mehr die Möglichkeit verstreichen lassen, sich eindeutig zu verteidigen und die eigenen Werte gegenüber den Wortführern der öffentlichen Meinungsbildung zu vertreten.

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pass/t – Festival 2015

SAVE THE DATE

Gesellschaftsspiele und das Fanprojekt Berlin präsentieren das erste pass/t – Festival

#passt

26. September von 12:00 Uhr – 01:00 Uhr im Haus der Fankulturen

Cantianstraße 25, 10437 Berlin (U2 Eberswalder Straße)

 Zur Facebookeinladung.

Fanpolitische Debatten und Vorträge, Vernetzung von Fan-Initiativen, Solidarität mit Geflüchteten und Live-Musik. Das alles bietet das erste pass/t – Festival. Drei attraktiv besetzte Podiumsdiskussionen bieten Euch die Möglichkeit, sich über relevante Fan-Themen zu informieren und auszutauschen.

Im Fokus stehen insbesondere die aktuelle Situation im türkischen Fußball, der Kampf gegen Homophobie und die Herausforderung Fußball für Geflüchtete zu ermöglichen.

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Alles aus Strategie – Bild, schleich dich!

Link zum Thema:
BILDnotwelcome? Eine Übersicht → Faszination Fankurve
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1. FC Nürnberg gegen SV Sandhausen am 19.09.15 (Bildquelle: Faszination Nordkurve)

Von Ya Basta!

Wenn sich die Bild-Zeitung für Flüchtlinge einsetzt, dann ist das in etwa so als würde Heckler & Koch für Pazifismus werben. Oder Heidi Klum für ausgewogene Ernährung. Könnte man meinen. Doch langsam wandelt sich die Stimmung im Land zum Positiven. Flüchtlinge sind überwiegend willkommen. Selbst Bundesmutti Angie stellt sich – endlich – ihrer Verantwortung und positioniert sich pro Asyl. Da muss auch die BILD nachziehen – sonst droht sie Kunden zu verlieren.

Noch vor nicht allzu langer Zeit sah das bei BILD anders aus: Die Zeitung hetzte gegen „Dauer-kriminelle Ausländer“ oder belegte derartige Aussagen mit kruden Statistiken. Dann der plötzliche Wandel: Vereinzelt stellte sich das Pleitegriechen-Blatt auf die Seite der Vertriebenen – ließ es sich jedoch zeitgleich nicht nehmen rassistische Meinungsmache zu betreiben. Zumindest ein bisschen. Denn das schadet Auflage und Klickzahlen nie.

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​Boixos Nois—die rechten Ultras vom FC Barcelona

Von Fred Otten

Barca—das ist Messi, ist Neymar, ist tiki, ist taka. Ist einer der größten Klubs. Dieser Verein steht für schönen Fußball, auf und neben dem Platz. Den gemeinen Fan des FC Barcelona darf man sich als kultivierten Lebemann vorstellen, der nach 90 Minuten Spektakel höchstens einen Haufen Nussschalen zwischen den Sitzschalen des altehrwürdigen Camp Nou hinterlässt.

Und nicht Hass und Gewalt.

Die „Boixos Nois”—zu deutsch: „Verrückte Jungs”—sind die dunkle Seite des amtierenden Champions-League-Siegers. Die Ultra-Gruppierung gilt als eine der gefährlichsten im spanischen Fußball, selbst wenn sie offiziell nicht mehr an der großen Barca-Party teilnehmen darf. Doch erst im März diesen Jahres fingen TV-Kameras kurz vor Beginn des Ligaspiels zwischen Barca und Rayo Vallecano Fans im Barcelona-Block ein, die stramm die Arme zum faschistischen Gruß reckten. Und in der vergangenen Saison jagten Mitglieder der „Boixos Nois” Fans von Paris St. Germain durch die Straßen, ein Franzose musste mit schweren Stichverletzungen im Krankenhaus behandelt werden.

Wer sind diese Typen?

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Die DFL, die »Bild« und die Flüchtlinge. Powered by Promotion

Von Andreas Bock

Am kommenden Spieltag werden sämtliche Bundesligateams mit einem »Refugees-Welcome«-Logo auflaufen. Präsentiert wird die Aktion von der »Bild«. Ist das ein gutes Zeichen?

Bei den großen Fußballverbänden dauert es manchmal etwas länger, bis Dinge ins Laufen kommen. Gerade wenn es um die Gemengelage von Politik und Fußball geht. Vielleicht weil die Funktionäre Sorge haben, Fehler zu machen. Vielleicht weil die Prozesse unzählige Genehmigungs- und Entscheidungsinstanzen durchlaufen müssen.

Die Schaltzentralen des Fußballs wirken, zumindest für Außenstehende, oftmals wie kafkaeske Riesenapparate, bei denen am Ende eines Besuchs mehr Fragen als Antworten bleiben. So wie diese Woche, als die DFL in einer Pressemitteilung verkündete: »Profifußball unterstützt Flüchtlinge«. Eine an sich großartige Aktion, wenn da nicht dieser fade Beigeschmack wäre.

Aber der Reihe nach.

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Polnische Fußballfans boykottieren Flüchtlingshilfe

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Von Ronald Tenbusch

“Willkommen in der Hölle”: Zum Start der neuen Europapokalsaison wollen alle Mannschaften einen Euro pro verkauftem Ticket für Flüchtlinge spenden. Polnische Fans aber rufen zum Boykott auf.

Die europäischen Klubwettbewerbe sind für alle Teilnehmer ein höchst lohnendes Geschäft. 1,638 Milliarden Euro schüttet der Kontinentalverband Uefa in dieser Saison in Champions League und Europa League aus. Schön, wenn die Klubs einen Teil davon an die weitergeben, die es besonders nötig haben.

Unter dem Motto “90 Minuten für mehr Hoffnung” wollen die 80 teilnehmenden Vereine in der aktuellen Flüchtlingskrise ein Zeichen setzen. Deshalb beschlossen sie am Dienstag, für jedes Ticket, das sie beim ersten Heimspiel der Gruppenphase verkaufen, einen Euro zu spenden.

“Wir sind sehr zufrieden, dass alle Klubs teilnehmen”, sagte Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsboss des FC Bayern München und Chef der europäischen Klubvereinigung ECA. Doch dass sich alle Klubs solidarisieren, heißt noch lange nicht, dass auch alle Fans die Aktion unterstützen. Und so regt sich in einigen Lagern lauter Protest. Besonders heftig wehren sich in Polen Fangruppen der Europa-League-Teilnehmer Lech Posen und Legia Warschau.

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LOVE FC BAYERN – HATE RACISM

Servus Südkurve,

viele von Euch werden die Berichterstattung über Flüchtlinge, die nach Deutschland, insbesondere nach München kommen, verfolgen. Als am 1. September in Ungarn die Kontrollen am Budapester Bahnhof ausgesetzt wurden, kamen in den folgenden Tagen mehrere 10.000 nach München. An diesen Tagen waren einige Ultras des FC Bayern am Hauptbahnhof vor Ort, um zu helfen.

Auch wenn medial bereits über die riesige Hilfsbereitschaft der Münchner Bevölkerung berichtet wurde, wollen auch wir an dieser Stelle unsere Freude darüber ausdrücken. Auch darüber, dass viele verstanden haben, was für ein großes Problem Rassismus gegenwärtig in unserer Gesellschaft ist! Es wurden so viele Lebensmittel und Sachspenden abgegeben, so dass die Grundversorgung für die nächsten Tage vorerst sichergestellt wurde.

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Football Fans Have Something to Say

Von James M. Dorsey

Fans in the Middle East, Europe and Asia highlight the importance that sections of the football family attribute to social justice.

Soccer fans are on a roll in the Middle East, Europe and Southeast Asia. Fans in Turkey and Egypt have defeated legal efforts to criminalize them as terrorists, while Malaysian ultras are tackling corruption and mismanagement of their country’s soccer association. In Germany, the pitch anticipated the government’s shift in policy toward the wave of refugees sweeping Europe, with fans expressing support a week before the country opened the floodgates.

Although these incidents were unrelated and occurred in widely different political and social environments, they share a number of things in common: They all focused on aspects of social justice, repression, corruption and compassion toward the needy.

The incidents further highlighted the soccer pitch’s significance as an early indicator of societal distrust in government and institutions. That distrust was similarly expressed in the recent electoral victory of controversial leftist Jeremy Corbyn as leader of the British Labour Party. Corbyn’s success constituted a rejection of corporate politics.

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Prosecutor demands football fan group’s acquittal for coup charges

DHA photo

Von Anadolu Agency

A prosecutor has demanded acquittal for 35 members of Beşiktaş football fan group çArşı for charges of plotting and organizing to topple the government during the 2013 Gezi Park protests, while asking for jail sentences for disobeying a law on meetings and demonstrations.

Prosecutor Abdullah Mirza Coşkun, working at Istanbul’s Çağlayan courthouse, said Sept. 11 that there had not been “sufficiently certain and tangible evidence” against the 35 suspects from the çArşı football fan club to charge them with overthrowing the government.

The Istanbul Public Prosecutor’s office had previously prepared an indictment September 2013 to demand life sentences for the Beşiktaş fans for “attempting to overthrow the legally elected government through illegal means.”

However, the prosecutor’s office has failed to provide clear evidence supporting this allegation.
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Egypt throws the dice with partial lifting of stadia ban

Von James M. Dorsey

The Egyptian interior ministry, in a potential signal that the country’s military-backed regime recognizes that its choking off of all public space could backfire, has agreed to allow fans to attend international matches played by the national team and Egyptian clubs.

In doing so, the ministry de facto acknowledged that it has put itself between a rock and hard place. Many Egyptians blame the national team’s poor performance on the fact that fans have largely not been allowed into stadia to support their squad or their clubs since the popular revolt that toppled President Hosni Mubarak in 2011.

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