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Update 05. April 2015 RB-DEBATTE: KOMMENTAR UND ANTWORT → footballuprising
Hier ein, geschwind verfasster, Kommentar zu folgendem Aufruf: Den Konzern ausschliessen
Er wurde eigentlich für das YaBasta!-Blog geschrieben, aber leider war die Kommentarfunktion deaktiviert. Nun könnt ihr ihn hier lesen.
Hier mein Kommentar:
ich bin alles andere als ein Freund dieses Scheiß-Vereins und finde Aktionen gegen RB deshalb prinzipiell auch vollkommen okay. Beim Spiel Union gegen RB beteiligte ich mich selbst mit den anderen 15000 Besuchern daran. Der 20-minütige Stimmungsboykott mit übergezogenen schwarzen Müllsäcken sowie die darauffolgende (Stimmungs-)Explosion war schon ziemlich geil (auch der Sieg, aber das wird die Leser dieses Blogs an dieser Stelle wahrscheinlich eher weniger interessieren…).
Die Begründungen dieser Ablehnung, die in den diversen Aufrufen für Aktionen gegen diesen Verein zum Ausdruck kommen, gefallen mir allerdings – aus den verschiedensten Gründen – eher weniger. Euer Aufruf erscheint mir dabei ziemlich exemplarisch zu sein. Es würde an dieser Stelle allerdings zu lange dauern, dies hier ausführlicher darzulegen, aber die Stichwörter, die für allerhand Mystifizierungen dienen, kann ich schon mal nennen: Tradition, echte Arbeit und Verrat. Demnächst werde ich mich dazu mal ausführlicher äußern, aber ich denke, dass RB als bis ins letzte Detail durchkomponiertes Marketingprodukt eher den deutlichsten Ausdruck einer Entwicklung darstellt, die nicht aufzuhalten sein wird. Und leider vielleicht sogar den ehrlichsten.
Weshalb ich mich an dieser Stelle allerdings überhaupt zu Wort melde, hat mit dem Ende des Aufrufs zu tun: “Also macht kaputt, was euch kaputt macht!” Die Scherben, von denen dieser Ausspruch stammt, und mit ihnen eine ganze Generation von Revoltierenden, kritisierten damit diese Scheiß-Welt an sich: alle Konzerne, die gesamte Gesellschaft, die stumpf machende Maloche und den regelnden Maschinentakt. Ihr allerdings fordert in eurem Aufruf den Schulterschluss mit allen Vereinen und den Spielern (gegen das vermeintlich größte Übel aller Übel), und ich kann nicht glauben, dass ihr das wirklich ernst meint. Oder? Wirklich mit den ganzen Vereinen, inklusive ihrer (AG-)Strukturen, den Hierarchien, den damit zusammenhängenden (prekären) Scheißjobs, den dahinterstehenden Konzernen, den Zielen der Profitmaximierung usw.? Und auch mit all diesen dressierten Spielern – Arbeitskraftverkäufer und Produktionsmittel in einem -, die sich wie gut geölte Maschinen über den Platz schieben, wollt ihr in einem Boot sitzen? Meint ihr das wirklich ernst? Ist eure gesamte Kritik an diesem Spektakel wegen diesem einen Scheiß-Konzern flöten gegangen? Ich kann’s mir eigentlich nicht wirklich vorstellen und einige andere Berichte auf euren Seiten scheinen mir dabei auch recht zu geben…
R. (footballuprising.blogsport.eu)