Ultras senden Zeichen. Bayern-Fans: Solidarität mit den Flüchtlingen vom Sendlinger Tor

Von mke

München – Beim Champions-League-Spiel gegen Rostow zeigen sie sich die Bayern-Ultras verbunden mit den Demonstranten vom Sendlinger Tor. 70 Flüchtlinge fordern dort ein Bleiberecht für alle und drohen mit Hungerstreik.

„You are here and you will fight – for freedom and for human rights! Solidarity with the occupation at Sendlinger Tor!“ Übersetzt heißt das: „Ihr seid hier und ihr werdet kämpfen – für Freiheit und für Menschenrechte! Solidarität mit der Besetzung des Sendlinger Tors!“ Die Fans des FC Bayern haben am Dienstagabend via Spruchband ein klares Statement aus der Südkurve gesendet. Der vermutliche Adressat: Die Stadt München.

Dort will man sich partout nicht mit den rund 70 Flüchtlingen an einen Tisch setzen, die seit einer guten Woche am Sendlinger Tor campieren. Diese fordern ein Bleiberecht für alle. Sollte die Münchner Politik darauf nicht eingehen, drohen die Geflüchteten mit einem Hungerstreik – wie in den vergangenen Jahren.

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Egypt hopes soccer will help polish its tarnished image

Von James M Dorsey

An Egyptian businessman with close ties to general-turned-president Abdel Fattah Al-Sisi has submitted a bid for the broadcasting rights of the Confederation of African Football (CAF) in a move that is widely seen as an effort to polish the image of Egypt, tarnished by massive abuse of human rights, failing economic policies, and a military coup that put in 2013 put an end to the country’s first democratic experiment.

The $600 million bid also challenges the predominance among Arab satellite broadcasters of BelN, the Qatar-owned sports network that is part of Al Jazeera, and has bought broadcasting rights across the globe.

Finally, if successful, the bid could help improve Mr. Al-Sisi’s domestic standing at a time that the president is struggling economically and being propped up by funding from Saudi Arabia and the United Arab Emirates. Many Egyptians cannot afford BelN’s subscription rates that range from $7.5 to $54 a month.

Relations between Qatar, a supporters of the Muslim Brotherhood, and Egypt have been strained ever since Mr. Al-Sisi three years ago toppled Mohammed Morsi, a Brother and Egypt’s first and only democratically elected president.

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Neonazis im Berliner Wahlkampf. Wem gehört die Kurve?

Fans von Union Berlin im Stadion "Alte Försterei"

Von Alina Schwermer

Die NPD hat sich hier, im Südosten Berlins, ordentlich ins Zeug gelegt: Wer in Köpenick die Straße vor dem Stadion des Union Berlin entlangfährt, bewegt sich durch eine ganze Allee von NPD-Werbeschildern. Vor allem ein Plakat fällt dabei immer wieder ins Auge: eine Fankurve in rotem Pyro-Licht. Dazu die Slogans „Pyrotechnik nicht kriminalisieren!“ und „Fankultur erhalten!“

Es ist der erste Versuch der NPD, mit einem Wahlplakat Stimmen in der Fanszene zu fangen. Wer sich nicht jeden Tag mit der Fanszene im Fußball beschäftigt, könnte das Plakat leicht falsch einordnen: Rechtsex­treme unterstützen böllernde Tribünenprolls, mag man da denken. Pyrotechnik und Nazis, ja klar, Krawallbrüder vereint. Tatsächlich aber ist das Pyro-Thema im Fußball ein Lieblingsthema linker Fangruppen – was den Vorstoß der NPD umso interessanter macht. Und es ist ein Thema, das in der Fanszene hoch emotional betrachtet wird.

Entsprechend aufgebracht waren Ultragruppen, dass ihr Thema, und beinahe wortwörtlich auch ihre Slogans, von der NPD aufgegriffen wurden. „Wir betonen unablässig, dass Rechtsextremismus mit unserer Fankultur nicht vereinbar ist“, so Pressesprecher Jakob Falk von der vereinsübergreifenden Ultra-Organisation Pro Fans. „Wer rechts wählt, wählt gegen unsere Fankultur.“

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Zamalek suspends skipper Shikabala for Ultras celebration

Von Ahmed Abd El Rasoul

Shikabala was previously sanctioned for participating in a farewell party organised by the hardcore Zamalek fan group for the team’s international defender Omar Gaber

Zamalek’s skipper Mahmoud Abdel-Razek “Shikabala” has been suspended and reported for his recent celebration with the Ultras fan group, club chairman Mortada Mansour announced early Saturday.

The Cairo giants reached their first Champions League semis in 11 years after defeating Nigerian side Enyimba in Cairo Monday. The veteran player was spotted participating in the post-match celebrations of the hardcore fan group.

“Shikabala is suspended and reported to investigation after celebrating with the Ultras after the Enyimba match,” Mansour told Al-Asema TV channel.

“He celebrated and danced with the group that insulted the interior ministry, army, Ahly and its late iconic president Saleh Selim.”

“Dealing with the Ultras is a red line,” he added.

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Hooligan-Konkordat. Mit Videokameras und Netzen gegen Hooligans

Von NZZ

Wer vor oder in Sportstadien auf Krawall aus ist, soll schnell identifiziert und bestraft werden. Die Spitzen aus Politik und Fussball wollen deshalb unter anderem auf Fanmärschen mobile Polizei-Kamerateams einsetzen.

(sda) Die kantonalen Sicherheitsbehörden, die Swiss Football League (SFL) und die Spitzenklubs der höchsten Liga haben am Mittwoch ihre «harmonisierten Empfehlungen zur Umsetzung des Hooligan-Konkordats» publiziert. Das gemeinsame Ziel sei es, Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen zu verhindern.

«Die Schwerpunkte der Empfehlungen liegen bei einer einheitlichen Regelung zur Beweissicherung innerhalb und ausserhalb der Stadien», heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren sowie der SFL.

Fans werden gefilmt und fotografiert

So sollen gemäss den Empfehlungen, welche für die kürzlich gestartete Fussballsaison 2016/2017 gelten, auf den Anmarschwegen der Fans mobile Videoteams der Polizei eingesetzt werden. Diese Teams werden speziell ausgebildet. Die SFL und die Clubs intensivieren derweil die Überwachung beim Eingang und im Innern der Sportarenen. Auch die Video-Operateure der Clubs werden regelmässig geschult.

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Besprechung: “Zwischen Eigentor und Aufstand. Ultras in den gegenwärtigen Revolten” (Ralf Heck)

Der besprochene Artikel steht hier online und auch als pdf zum kostenlosen Download bereit.

Von Alex Schnarr (120 minuten)

Wer Begriffe wie “Gezi-Park” oder “Tahrir-Platz” hört, wird, sofern er oder sie in den letzten Jahren nicht völlig abgeschottet gelebt hat, vermutlich sofort an Konflikte, Ausschreitungen und das Aufbegehren von Menschen gegen die herrschenden Strukturen denken. Was einem tatsächlich aber auch in den Sinn kommen könnte, sind aktive Fußballfans, die bei Protesten wie denen in Istanbul oder Kairo mitunter eine wichtige Rolle gespielt haben. Genau diesen Aspekt beleuchtet Ralf Heck in seinem 2015 in der Zeitschrift “Kosmoprolet” erschienenen, 45seitigen Beitrag und schreibt einleitend:

“Der folgende Text versucht zu erklären, wie dieser oft im besten Fall als völlig unpolitisch oder kommerzabhängig bewertete Akteur [gemeint sind Ultras, AS] entstehen konnte und wie sein Wirken in den Klassenkämpfen einzuschätzen ist. Denn wenn es stimmt, dass wir uns gegenwärtig an der Schwelle zu einer neuen Epoche befinden, dann spricht einiges dafür, dass Teile dieses Milieus in den kommenden Revolten eine Rolle spielen werden.” (S. 159)

Die Wortwahl mag eigen erscheinen, erschließt sich aber über die Zeitschrift, in der der Beitrag veröffentlicht wurde und die am deutlich linken Ende des Medienspektrums einzuordnen ist. Lässt man die so notwendigerweise vorhandene politische Färbung beim Lesen des Textes außen vor, geht es aber vor allem um einen Überblick über die Wurzeln und die Entwicklung der Ultra-Bewegung und eben die Frage, in welcher Weise und Funktion organisierte Fußballfans bei verschiedenen gesellschaftspolitischen Protesten sichtbar wurden.

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Der Fussball im Korsett des Staats

Von Tages Anzeiger

Die Turbulenzen in der Türkei beeinflussen auch den Transfermarkt. Und sie sorgen für einen Schulterschluss der ansonsten verfeindeten Fans.

Eine proaktive Zukunftsplanung ist neuerdings auch über Facebook möglich. Mario Gomez zeigte dies mit seinem jüngsten Eintrag: «Einzig und allein die schrecklichen Geschehnisse der letzten Tage», schrieb der deutsche Stürmer, ­hätten dazu geführt, dass er nicht mehr in die Türkei zu ­Besiktas Istanbul zurückkehren will. Als Grund nennt er «die politische Situation». Der Putschversuch, der IS-Terror, der Kurdenkonflikt, all das verunsichert. Andere Fussballer fühlen ähnlich: Blerim Dzemaili wechselte von Galatasaray zu Bologna, Robin van Persie will ebenfalls weg, und Max Kruse überlegt sich seinen praktisch ­fixen Transfer zu Galatasaray nochmals.

Gomez’ Entscheid ist ein unüblich politisches Signal in einer Welt, in der man Dinge wie Sport und Politik gerne trennt. In der Türkei aber gehören sie untrennbar zusammen. Die Politik hat den Fussball infiltriert. Über den Verband, über die Clubs, über die Fans.

Das Kalkül dabei ist offensichtlich: Wer in der Türkei den Weg in die Herzen der Menschen sucht, der macht das gerne über das Spiel mit dem Ball. Fussball wird in der Türkei mit einem Fanatismus begleitet, der selbst im fussballbegeisterten Westeuropa unerreicht ist.

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47 arrested in mass crackdown on Israeli soccer fan club ‘La Familia’

More than 400 police officers swept through north and south Israel on Monday night, arresting 47 members of the Beitar Jerusalem soccer team’s fan club La Familia on suspicion of illegal weapons trafficking and intention to bring pyrotechnics to matches.

Overall, 56 persons were arrested, some on the suspicion of drug trafficking, with more arrests expected.

The arrests were made possible by a six-month undercover operation, conducted under the auspices of the Coastal District Police, in which an undercover agent infiltrated La Familia.

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Audio-Interview von Radio Corax: Zwischen Eigentor und Aufstand. Ultras in den gegenwärtigen Revolten

corax 

Das folgende Interview mit Ralf Heck zum Thema: “Zwischen Eigentor und Aufstand. Ultras in den gegenwärtigen Revolten” wurde im Juli 2016 geführt.

Ultras kämpfen gegen die Kommerzialisierung des Fußballs und organisieren sich, um eine engere und dauerhafte Beziehung zwischen Fans und Vereinen herzustellen. In den letzten Jahren haben Ultras weltweit immer wieder in diversen Aufständen mitgemischt. Ralf Heck hat zu diesem Thema einen Text in der letzten Ausgabe der Zeitschrift “Kosmoprolet” geschrieben. Wir haben mit ihm gesprochen und ihn zunächst gefragt, was Ultras sind und wo sie herkommen.

Quelle: freie-radios.net, 14. Juli 2016

Port Said emerges as Egypt’s focal point of soccer-driven protest

Von James M. Dorsey

Port Said, the Suez Canal city associated with the worst incident in Egyptian sporting history, is emerging as a prime locus of soccer-driven protest in a country that does not brook dissent.

Repeated protests in the city are laden with soccer’s tangled involvement and key role in the 2011 popular revolt that toppled President Hosni Mubarak; subsequent opposition to the military regime that succeeded him; deep-seated polarization over the role of Islam in public life evoked by the 2012 election of Mohammed Morsi, a Muslim Brother and Egypt’s first and only democratically elected president; and the 2013 military coup that removed him from office.

In the latest incident, hundreds of supporters of Port Said’s Al Masri FC known as Green Eagles marched this week near the city’s Maryam Mosque in protest against the detention of their coach, Hossam Hassan, a legendary player and Egypt’s all-time top scorer. Local media reported that 30 protesters were arrested.

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