Werbesong der Berliner Cops: “Wir sind fresh, wir sind sexy Polizisten”

In ihrem Bemühen, geeignete Nachwuchkräfte zu finden, scheint den Berliner Cops keine Idee zu blöd zu sein. In anbiedernder Art und Weise versuchen sie es nun mit einem Song, den man musikalisch wohl irgendwo zwischen Elektro- und Hip-Hop einordnen müsste, geiler Lyrics inklusive: “Wir sind fresh, wir sind sexy Polizisten.” “Greif nach den Sternen, werde einer von uns.” Die Beamten drohen nicht nur damit, das Lied bei genug Zustimmung als offziellen Werbesong einzusetzen, sondern auch mit dem Dreh eines Musikvideos. Dem scheint nun relativ zügig nachgekommen worden zu sein. Aber seht selbst…

Veranstaltung: The revolution will not be televised – Fußballfans in der Türkei und ihre Rolle bei den Gezi-Protesten 2013.

Podiumsdiskussion am 14. April um 19.30 in Berlin im BAIZ – präsentiert von Gesellschaftsspiele.

Im Fernsehen rustikale Straßenkämpfe, die Nachrichtensprecherin berichtet von Toten und Verletzten. Womöglich der Beginn einer Revolution, meint zumindest die Nachbarin vom Stockwerk darüber. Fußballfans sollen an vorderster Front gegen den Staatsapparat kämpfen. Heldengeschichten entstehen. Der Gezi-Park bleibt.

Momentan stehen viele der Fußballfans, insbesondere der Ultra-Gruppe „Çarşı“ von Beşiktaş Istanbul wegen der Beteiligung an den Protesten vor Gericht, langjährige Haftstrafen drohen. Die Gezi-Proteste beschäftigen noch immer die türkische Öffentlichkeit. Fußballfans als Staatsfeinde Nr. 1 – was ist eigentlich passiert?

Sind die Çarşı -Ultras bei den Protesten politisch geworden oder waren sie es vorher schon? Immerhin tragen sie doch das anarchistische „A“ im Namen. Was hat es mit „Istanbul United“, der Solidarisierung der drei großen Istanbuler Vereine auf sich? Wie haben sich Istanbul und die Türkei seit den einschneidenden Protesten verändert? Was haben Çarşı und die anderen Protestierenden in der Türkei erreicht? Und welchen Preis mussten sie zahlen? Aus verschiedenen Blickwinkeln machen wir uns auf die Suche nach Antworten. Ihr seid herzlich eingeladen!

Anwesend:

  • Ebru Taşdemir (freie Journalistin, Autorin von Ein ‚türkischer‘ Sommer in Berlin. Die Gezi-Bewegung und der Traum von Demokratie“ und Geburtshelferin der Hassmailshow „Hate Poetry“)
  • Özcan Mutlu (Beşiktaş-Fan und Sprecher für Sportpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Beobachter der Çarşı-Prozesse in Istanbul)
  • Harald Aumeier (Türkiyemspor und Fenerbahçe-Fan, Dipl.Päd. und Medienarbeiter, aktueller Buchbeitrag zusammen mit Robert Claus„Von den Tribünen zum Gezipark – Fußballfans in der Türkei zwischen Nationalismus und Protest“ im frisch erschienenen Buch „Zurück am Tatort Stadion“)

Moderation: Robert Claus (Mitarbeiter der „Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit“ [KoFaS] an der Uni Hannover)

Quelle: Gesellschaftsspiele

“… die hinreichend bekannten Randgruppen, die entweder nichts verstehen oder nichts verstehen wollen…”

Dietrich MateschitzGanz bestimmt eine widerliche Type, dieser Mateschitz! Aber hebt sich diese Charaktermaske wirklich so grundlegend ab von den Rummenigges, Hopps, Watzkes, Tönnies’ und Platinis dieser ach so schönen Fußballwelt…?

Link zur RB-Leizpzig-Debatte auf footballuprising

Sind Sie über die Feindschaft überrascht, die RB Leipzig und auch Ihnen selbst in Deutschland entgegengebracht wird?
Mateschitz:
“Diese sogenannte Feindschaft hält sich doch sehr in Grenzen. Wenn man die Mathematik strapazieren möchte, handelt es sich hier um nullkommanullirgendwas Prozent aller Fußballinteressierten. Um die hinreichend bekannten Randgruppen, die entweder nichts verstehen oder nichts verstehen wollen oder sonstige Beweggründe haben. Zum Problem wird dieser schwer zu verstehende Aktionismus erst dadurch, dass er von den Medien aufgegriffen wird und für so manche Schlagzeile dienen muss. “

Link zum vollständigen Interview

​„Kick Racism Out – Refugees Welcome!“

fuerth1fuerth2Antirassistische Wendechoreografie beim Spiel SpVgg Fürth gegen Eintracht Braunschweig am 04. April 2015. Bei der Kurvenshow der Fürther Fankurve war zunächst der Spruch „Racism & Discrimination – Mauerbolzen“ zu lesen. Dieser wandelte sich schließlich zu „Kick Racism Out – Refugees Welcome“. Aus der vorherigen Mauer wurden grüne und weiße Fahnen.

RB-DEBATTE: KOMMENTAR UND ANTWORT

Plakat der Nürnberger Anhänger vor dem früheren Leipziger Zentralstadion - als Red Bull Arena Heimspielstätte von RB Leipzig.

Mein kurzer Kommentar zu einem Aktionsaufruf gegen RB hat etwas Staub aufgewirbelt und es gab sowohl zustimmende als auch empörte Reaktionen darauf. An dieser Stelle möchten wir auf die ausführliche und unbedingt lesenswerte Antwort von P. von Ya Basta! verweisen: RB-DEBATTE: KOMMENTAR UND ANTWORT

Vortrag & Lesung: »Seitenwechsel. Homosexualität im Fußball«

Seitenwechsel. Homosexualität im Fußball

Am Ostermontag, dem 6. April 2015 wird die Sportwissenschaftlerin und ehemalige Bundesliga-Spielerin (TeBe Berlin und Turbine Potsdam) Tanja Walther-Ahrens um 17 Uhr im OstKurvenSaal aus ihrem Buch »Seitenwechsel – Coming-out im Fußball« lesen und über das Thema »Homosexualität im Fußball« referieren.

Tanja Walther-Ahrens tritt seit vielen Jahren öffentlich gegen Homophobie und Sexismus im Fußball ein und erhielt hierfür 2008 zusammen mit dem damaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Philipp Lahm den Tolerantia-Preis sowie 2011 den Augspurg-Heymann-Preis. Die Sportwissenschaftlerin ist zudem bei der »European Gay & Lesbian Sport Federation« aktiv.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des vom SV Werder ausgerufenen Aktionsspieltags gegen Homophobie statt. Wir freuen uns eine couragierte Expertin für die Veranstaltung gewinnen zu können.

Quelle: Caillera, 29. März 2015

Veranstaltung: »Es gibt keinen richtigen Ballsport im Falschen – Fußball und Kapitalismus«

Für Montag, den 13. April 2015, laden wir Euch in die Räumlichkeiten des Kölner Fanprojekts ein. Im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe Kallendresser LIVE! referiert der Soziologe und freie Journalist Jan Tölva zum Thema

»Es gibt keinen richtigen Ballsport im Falschen – Fußball und Kapitalismus«

Vielen Fußballfans ist die »Kommerzialisierung« des Sports, respektive des Profifußballs in den oberen Ligen ein Dorn im Auge. Allerorts lassen sich Plakate und Aktionen dagegen finden. Irgendetwas scheint aus der Sicht der Fans falsch zu laufen. Leider verbleibt die Kritik meist jedoch in einer sehr verkürzten Form und ist folglich kaum geeignet, die Probleme wirkungsvoll anzugehen. Im Dunkeln bleibt dabei oftmals, was es eigentlich überhaupt mit dieser »Kommerzialisierung« auf sich hat. Noch weniger im Fokus steht die Diskussion, woher das Problem rührt und wie der Fußball im kapitalistischen System funktioniert.

Wann und Wo:
Montag, 13. April 2015 – Beginn: 19 Uhr – Kölner Fanprojekt (Gereonswall 112).

Der Eintritt ist frei.

Unterstützt werden wir bei dieser Veranstaltung, wie so oft, vom Kölner Fanprojekt. Danke dafür!

Quelle: Coloniacs, 30. März 2015

Fanforschung. Die Vermessung der Fußballfans

Von Fabian Scheler

Ein millionenschweres Forschungsprojekt widmet sich gerade Fußballfans. Bezahlt vom Bildungsministerium, organisiert von der Polizei. Viele Fans sind misstrauisch.

Wer kürzlich das Spiel des FC St. Pauli gegen den FSV Frankfurt besuchte, wurde am Stadion womöglich zu einer Umfrage eingeladen. Zehn Minuten lang wollten Soziologen der Universität Münster von den Fußballfans wissen, ob sie sich im Stadion sicher fühlen oder wie ihre Anreise verlief. Bei mehr als 20 Vereinen in den obersten drei Ligen horchen Forscher derzeit an der Fanseele.

Dahinter steht das bislang größte Forschungsprojekt, das sich je deutschen Fußballfans gewidmet hat. 3,3 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für Forschung und Bildung für die Studie zur Verfügung. Ihr Name: “Mehr Sicherheit im Fußball – Verbessern der Kommunikationsstrukturen und Optimieren des Fandialogs”. Kurz: SiKomFan.

Wer kürzlich das Spiel des FC St. Pauli gegen den FSV Frankfurt besuchte, wurde am Stadion womöglich zu einer Umfrage eingeladen. Zehn Minuten lang wollten Soziologen der Universität Münster von den Fußballfans wissen, ob sie sich im Stadion sicher fühlen oder wie ihre Anreise verlief. Bei mehr als 20 Vereinen in den obersten drei Ligen horchen Forscher derzeit an der Fanseele.

Dahinter steht das bislang größte Forschungsprojekt, das sich je deutschen Fußballfans gewidmet hat. 3,3 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für Forschung und Bildung für die Studie zur Verfügung. Ihr Name: “Mehr Sicherheit im Fußball – Verbessern der Kommunikationsstrukturen und Optimieren des Fandialogs”. Kurz: SiKomFan.

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Kurzer Kommentar zum Aufruf von Ya Basta! gegen RB Leipzig: Den Konzern ausschliessen

Link zum Thema:
Update 05. April 2015 RB-DEBATTE: KOMMENTAR UND ANTWORT → footballuprising
Hier ein, geschwind verfasster, Kommentar zu folgendem Aufruf: Den Konzern ausschliessen
Er wurde eigentlich für das YaBasta!-Blog geschrieben, aber leider war die Kommentarfunktion deaktiviert. Nun könnt ihr ihn hier lesen.

https://linksunten.indymedia.org/image/106814.jpg

Hier mein Kommentar:

ich bin alles andere als ein Freund dieses Scheiß-Vereins und finde Aktionen gegen RB deshalb prinzipiell auch vollkommen okay. Beim Spiel Union gegen RB beteiligte ich mich selbst mit den anderen 15000 Besuchern daran. Der 20-minütige Stimmungsboykott mit übergezogenen schwarzen Müllsäcken sowie die darauffolgende (Stimmungs-)Explosion war schon ziemlich geil (auch der Sieg, aber das wird die Leser dieses Blogs an dieser Stelle wahrscheinlich eher weniger interessieren…).

Die Begründungen dieser Ablehnung, die in den diversen Aufrufen für Aktionen gegen diesen Verein zum Ausdruck kommen, gefallen mir allerdings – aus den verschiedensten Gründen – eher weniger. Euer Aufruf erscheint mir dabei ziemlich exemplarisch zu sein. Es würde an dieser Stelle allerdings zu lange dauern, dies hier ausführlicher darzulegen, aber die Stichwörter, die für allerhand Mystifizierungen dienen, kann ich schon mal nennen: Tradition, echte Arbeit und Verrat. Demnächst werde ich mich dazu mal ausführlicher äußern, aber ich denke, dass RB als bis ins letzte Detail durchkomponiertes Marketingprodukt eher den deutlichsten Ausdruck einer Entwicklung darstellt, die nicht aufzuhalten sein wird. Und leider vielleicht sogar den ehrlichsten.

Weshalb ich mich an dieser Stelle allerdings überhaupt zu Wort melde, hat mit dem Ende des Aufrufs zu tun: “Also macht kaputt, was euch kaputt macht!” Die Scherben, von denen dieser Ausspruch stammt, und mit ihnen eine ganze Generation von Revoltierenden, kritisierten damit diese Scheiß-Welt an sich: alle Konzerne, die gesamte Gesellschaft, die stumpf machende Maloche und den regelnden Maschinentakt. Ihr allerdings fordert in eurem Aufruf den Schulterschluss mit allen Vereinen und den Spielern (gegen das vermeintlich größte Übel aller Übel), und ich kann nicht glauben, dass ihr das wirklich ernst meint. Oder? Wirklich mit den ganzen Vereinen, inklusive ihrer (AG-)Strukturen, den Hierarchien, den damit zusammenhängenden (prekären) Scheißjobs, den dahinterstehenden Konzernen, den Zielen der Profitmaximierung usw.? Und auch mit all diesen dressierten Spielern – Arbeitskraftverkäufer und Produktionsmittel in einem -, die sich wie gut geölte Maschinen über den Platz schieben, wollt ihr in einem Boot sitzen? Meint ihr das wirklich ernst? Ist eure gesamte Kritik an diesem Spektakel wegen diesem einen Scheiß-Konzern flöten gegangen? Ich kann’s mir eigentlich nicht wirklich vorstellen und einige andere Berichte auf euren Seiten scheinen mir dabei auch recht zu geben…

R. (footballuprising.blogsport.eu)

Tabulose Ermittler. Gezielte Suche nach Zufallsfunden

Links zum Thema:
Slime – Bullenschweine (zensierte Fassung) → Youtube
Fuck the Police → footballuprising

Mittlerweile meiden Hannovers Ultras die Bundesligaspiele.  Bild: dpa

Von Kai von Appen

Die Polizei durchleuchtet nach Bengalo-Zwischenfall die Fanszene von Hannover 96 – und verschafft sich Einblick in intimste Daten von Ultra-Fans

HANNOVER taz | Das Urteil klingt milde. Amtsrichter Ingo Flasche aus Wennigsen bei Hannover verurteilte am Freitag den Sparkassen Filialleiter René G. wegen Verstoßes gegen das Bundesdatenschutzgesetz mit 15 Tagessätzen zu 900 Euro Geldstrafe. G. habe Daten eines Polizisten in einen Chat der Ultra-Fans von Hannover 96 gestellt. Die Strafe ist so geringfügig, dass die nächste Instanz eine Berufung nicht annehmen muss. Doch dahinter steckt ein brisanter Ermittlungs-Komplex der Polizei gegen die Fanszene von Hannover 96.

Laut G.s Anwalt Andreas Hüttl hätte deshalb das Verfahren gar nicht stattfinden dürfen. Für ihn hätten die bei der Ausspäh-Aktion gefundenen Daten einem Beweiserhebungsverbot unterlegen.

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