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Laut, groß, blutig: Das Derby zwischen Wydad und Raja Casablanca ist nichts für Kuchenblockfans. Heute treffen die Rivalen wieder aufeinander. Wir waren im Dezember 2015 beim Hinspiel vor Ort.
»Noch ein Foto und du bist tot.«
Am 20. Dezember 2015, wenige Minuten vor Anpfiff des Derbys Wydad gegen Raja Casablanca, steht ein Mann vor der Curva Nord und meint es ernst. Jedenfalls lacht niemand, als er diesen Satz sagt, und so scheint es ratsamer, die Kamera wieder einzustecken.
Sie nennen den Mann Turan, er ist einer der führenden Köpfe der Wydad-Ultras. Später wird man erfahren, dass Turan einfach ein bisschen verrückt sei. Er möge keine Journalisten und nehme Drogen. Man solle ihn ignorieren. Aber in diesem Moment ist das schwer möglich, in diesem Augenblick fragt man sich, wo der verdammte Notausgang ist. Willkommen beim Derby Wydad gegen Raja. Willkommen in Casablanca.
Fußball ist überall auf der Welt ein Sport der großen Gefühle, eine Sache, in der Hass auf besondere Weise zelebriert wird. Es gibt wortmächtige Weisheiten über Rivalitäten, die berühmteste stammt von Bill Shankly: »Einige Leute denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich kann Ihnen versichern, dass es viel ernster ist.«