Rechtsradikale und Hooligans machen in Schweden mobil gegen jugendliche Flüchtlinge

Von Florian Rötzer

Die Rechten wollen nach Köln und der Ermordung einer libanesisch-stämmigen Sozialarbeiterin durch einen 15-jährigen Somalier angeblich die Frauen schützen, die aber teils auf Distanz gehen

Vergangenen Freitag nutzten um die hundert schwarz maskierte Rechtsradikale die Gunst der über Flüchtlinge erregten öffentlichen Meinung und marschierten durch die Innenstadt. Der Mob, nach Polizeiangaben Fußball-Hooligans und Rechtsradikale, machten nach einem Bericht der Zeitung Aftonbladet Jagd auf ausländisch aussehende Jugendliche, was allerdings die Polizei (noch) nicht bestätigen wollte. Die Neonazi-Gruppe mit dem Namen Schwedische Widerstandsbewegung behauptete jedoch, man habe Nordafrikaner aufgemischt, die um den Hauptbahnhofherum leben.

Sie verteilten Flugblätter, in denen den “nordafrikanischen Straßenkindern, die herumstreunen … die Bestrafung, die sie verdienen”, angedroht wurde: “Es reicht jetzt.” Wie üblich in den rechten, ausländerfeindlichen und regierungskritischen Kreisen wird argumentiert, dass der Staat versagt habe. Das träfe womöglich hier zu, nur drei Mitglieder des Mobs wurden festgenommen, u.a. wegen Gewalt gegen Polizisten.

Zuvor waren nach dem Bekanntwerden der Gewalt in Köln Aufrufe von rechtsextremen Gruppen zur Bildung von Bürgerwehren zur Jagd auf die “Straßenkinder” lanciert worden. Die Idee kam wohl auch von der finnischen Nazi-Gruppe Soldiers of Odin. Dazu aufgerufen hatte auch die Hooligan-Gruppe Djurgårdens Fina Grabbar (DFG), der sich AIK – Firman Boys (FB) angeschlossen haben, um am Freitag den Plan in die Tat umzusetzen.

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