Fußball in Israel: Am Sabbat bleibt das Stadion leer

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Von Fabian Scheler

Israels Orthodoxe nehmen es mit mächtigen Gegnern auf: dem Fußball und seinen Fans. Am Samstag soll nicht mehr gespielt werden, das würde den Verband auch Geld kosten.

Der Samstag ist in Israel den ruhigen Dingen gewidmet. Es ist Familienzeit, Soldaten kehren nach Hause, einem Besuch in der Synagoge folgt ein ausgedehntes Mahl mit der Familie. Am Ende des heiligen Sabbats wird in vielen Familien Fußball geschaut. Fußball am Sabbat, diese Gewohnheit ist älter als der Staat Israel selbst.

Doch die Feiertagsroutine hat einen Riss bekommen. Der Profifußball stand kurz vor einem Verbot und steht es noch immer ein bisschen. Fromme Fußballer aus der Zweiten Liga hatten geklagt. Für sie ist ihr Beruf nicht mit der strengen Auslegung einer Sabbatruhe vereinbar. Die Spieler zogen vor ein Arbeitsgericht und bekamen Unterstützung von der mächtigen Histadrut-Gewerkschaft.

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Interview With Antifa Ultra Petr From Ekaterinburg

Von Toke Møller Theilade

At a time where most media are only covering what is happening among the extreme right winged group of ultras in Russia, we set to learn more about the opposite side, those who calls themselves Antifa, short for anti-fascists. To do so we interviewed Petr from Ekaterinburg, a declared Antifa football supporter of the local team Ural and writer for the Russian blog LeftSideTerraces.

How is it to be an anti-racist football fan in Russia? How many left winged fan groups are there in the country and are they cooperating? How are you organized and are you attached to a political party?

Being an anti-fascist football fan in Russia extremely difficult at the moment. The Russian fan movement was created by far right skinheads, who are considered to first appear at Spartak Moscow. Around Europe there are a lot of Antifa [anti-fascist] ultras, but in Russia football fans have always been associated with Nazism, and only now we are beginning to form another look at that culture.

In the 2000s Russia had an Antifa subculture, which rebuffed the Nazis in the streets, and some of these Antifas also enjoyed football and attended the games. They were however angry to find bastards who glorified Adolf Hitler on the stands, so they attempted to create left winged fan groups, but it was difficult to do so because of the opposition from Nazis.

Zvezda Irkutsk

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Staunch Sisi supporter calls for opening of stadia and dialogue with ultras

Von James M. Dorsey

A staunch supporter of general-turned-president Abdel Fattah Al-Sisi, Egyptian billionaire Naguib Sawiris, has called on the government to allow soccer fans, a pillar of anti-government protest, back into stadia that have largely been closed to the public for nearly five years.

Mr. Sawiri’s request on the eve of two African Confederation Cup semi-finals in Cairo in which Egypt’s storied clubs Al Ahli SC will square off with South Africa’s Orlando Pirates while Zamalek SC plays its return game against Tunisia’s Etoile du Sahel, followed several recent incidents in which fans either forced their way into an Egyptian stadium or used away matches of Egyptian clubs to stage anti-government protests.

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Buchautor Ruf im Interview „Die Politisierung der Fanszene ist fortgeschritten“

twy Osnabrück. In seinem Buch „Kurvenrebellen: Die Ultras – Einblicke in eine widersprüchliche Szene.“ vermittelt der freie Journalist Christoph Ruf Einblicke in die Ultraszene und stellt ihr schlechtes Image auf den Prüfstand. Am Mittwoch ist er zu einer Lesung im Osnabrücker Haus der Jugend zu Gast. Mit uns sprach er über sein Buch, die Ultras, sowie die jüngsten und zukünftigen Entwicklungen in der Ultraszene.

Wie sieht normalerweise das Publikum bei Ihren Lesungen aus? Kommen auch Menschen, die mit der Fanszene nicht viel oder nichts zu tun haben?

Das Publikum ist ganz unterschiedlich. Da kommt es auf den Veranstalter an. Ich habe zum Beispiel eine Lesung in Magdeburg gehalten, die vom Fanprojekt veranstaltet wurde, wo daher fast nur Leute aus der Fanszene waren, also Ultras und andere Fans. Fußballinteressiert sind aber normalerweise alle Zuhörer. Nur einmal war jemand dabei, der das Wort „Ultra“ nur aufgeschnappt hatte und sich darüber informieren wollte. Man könnte sagen: Es kommen Fußballinteressierte von 20 bis 70.

Werden externe vielleicht auch durch das negativ behaftete Wort „Ultra“ abgeschreckt?

Das kann schon sein. Die Zuhörer sind auch meistens Stadiongänger. Ich glaube, dass es bei dem Bild, dass man von Ultras hat, auch darauf ankommt, wie oft man ins Stadion geht. Aber es kommen auch Menschen, die ein negatives Bild von Ultras haben. Deswegen wird bei den Lesungen durchaus kontrovers diskutiert.

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Preview: Euphoric Zamalek seek to continue bid towards historic treble

Von Hatem Maher

Zamalek will be hoping to continue their bid towards a historic treble when they face Tunisia’s Etoile Sahel in Sousse in the first leg of the African Confederation Cup semi final on Sunday, less than a week after they had ended a Cairo derby jinx in style.

The White Knights completed the domestic double last Monday when they defeated nemesis Ahly 2-0 in the Egypt Cup final to secure their first derby win since 2007 in a season to remember, having also pipped their foes to the Premier League title.

A hat-trick of major titles for Zamalek would be unprecedented and would make a perfect ending for a team that had struggled during the past decade until a major squad overhaul in the summer of 2014 made the difference.

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Zur BILD-Kampagne: Nachtrag Heimspiel Hoffenheim

Von Ultraszene Mainz 2001

Gude 05er,

aus aktuellem Anlass bezüglich der ganzen Diskussionen, möchten wir euch nochmal einen Text aus der aktuellen Blockbildung ans Herz legen.

„Wir helfen“. BILD dir deine Meinung!

Logo "Refugees Welcome"

Es ist Donnerstagabend. Heute hat Mainz 05 auf seiner Homepage bekannt gegeben, dass man „die Aktion der Bundesliga und ihrer Partner Hermes und der Bild-Zeitung zu Gunsten der Flüchtlinge bzw. zur Schaffung einer Willkommenskultur unterstützen und auf dem Trikotärmel ein Logo mit dem Schriftzug „Wir helfen“ #refugeeswelcome tragen“ werde.
Der Verein versteht das als ein „wichtiges gemeinsames Signal“. Das ist es leider nicht. Vielmehr hat 05 einmal mehr die Möglichkeit verstreichen lassen, sich eindeutig zu verteidigen und die eigenen Werte gegenüber den Wortführern der öffentlichen Meinungsbildung zu vertreten.

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pass/t – Festival 2015

SAVE THE DATE

Gesellschaftsspiele und das Fanprojekt Berlin präsentieren das erste pass/t – Festival

#passt

26. September von 12:00 Uhr – 01:00 Uhr im Haus der Fankulturen

Cantianstraße 25, 10437 Berlin (U2 Eberswalder Straße)

 Zur Facebookeinladung.

Fanpolitische Debatten und Vorträge, Vernetzung von Fan-Initiativen, Solidarität mit Geflüchteten und Live-Musik. Das alles bietet das erste pass/t – Festival. Drei attraktiv besetzte Podiumsdiskussionen bieten Euch die Möglichkeit, sich über relevante Fan-Themen zu informieren und auszutauschen.

Im Fokus stehen insbesondere die aktuelle Situation im türkischen Fußball, der Kampf gegen Homophobie und die Herausforderung Fußball für Geflüchtete zu ermöglichen.

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Alles aus Strategie – Bild, schleich dich!

Link zum Thema:
BILDnotwelcome? Eine Übersicht → Faszination Fankurve
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1. FC Nürnberg gegen SV Sandhausen am 19.09.15 (Bildquelle: Faszination Nordkurve)

Von Ya Basta!

Wenn sich die Bild-Zeitung für Flüchtlinge einsetzt, dann ist das in etwa so als würde Heckler & Koch für Pazifismus werben. Oder Heidi Klum für ausgewogene Ernährung. Könnte man meinen. Doch langsam wandelt sich die Stimmung im Land zum Positiven. Flüchtlinge sind überwiegend willkommen. Selbst Bundesmutti Angie stellt sich – endlich – ihrer Verantwortung und positioniert sich pro Asyl. Da muss auch die BILD nachziehen – sonst droht sie Kunden zu verlieren.

Noch vor nicht allzu langer Zeit sah das bei BILD anders aus: Die Zeitung hetzte gegen „Dauer-kriminelle Ausländer“ oder belegte derartige Aussagen mit kruden Statistiken. Dann der plötzliche Wandel: Vereinzelt stellte sich das Pleitegriechen-Blatt auf die Seite der Vertriebenen – ließ es sich jedoch zeitgleich nicht nehmen rassistische Meinungsmache zu betreiben. Zumindest ein bisschen. Denn das schadet Auflage und Klickzahlen nie.

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​Boixos Nois—die rechten Ultras vom FC Barcelona

Von Fred Otten

Barca—das ist Messi, ist Neymar, ist tiki, ist taka. Ist einer der größten Klubs. Dieser Verein steht für schönen Fußball, auf und neben dem Platz. Den gemeinen Fan des FC Barcelona darf man sich als kultivierten Lebemann vorstellen, der nach 90 Minuten Spektakel höchstens einen Haufen Nussschalen zwischen den Sitzschalen des altehrwürdigen Camp Nou hinterlässt.

Und nicht Hass und Gewalt.

Die „Boixos Nois”—zu deutsch: „Verrückte Jungs”—sind die dunkle Seite des amtierenden Champions-League-Siegers. Die Ultra-Gruppierung gilt als eine der gefährlichsten im spanischen Fußball, selbst wenn sie offiziell nicht mehr an der großen Barca-Party teilnehmen darf. Doch erst im März diesen Jahres fingen TV-Kameras kurz vor Beginn des Ligaspiels zwischen Barca und Rayo Vallecano Fans im Barcelona-Block ein, die stramm die Arme zum faschistischen Gruß reckten. Und in der vergangenen Saison jagten Mitglieder der „Boixos Nois” Fans von Paris St. Germain durch die Straßen, ein Franzose musste mit schweren Stichverletzungen im Krankenhaus behandelt werden.

Wer sind diese Typen?

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