pass/t – Festival 2015

SAVE THE DATE

Gesellschaftsspiele und das Fanprojekt Berlin präsentieren das erste pass/t – Festival

#passt

26. September von 12:00 Uhr – 01:00 Uhr im Haus der Fankulturen

Cantianstraße 25, 10437 Berlin (U2 Eberswalder Straße)

 Zur Facebookeinladung.

Fanpolitische Debatten und Vorträge, Vernetzung von Fan-Initiativen, Solidarität mit Geflüchteten und Live-Musik. Das alles bietet das erste pass/t – Festival. Drei attraktiv besetzte Podiumsdiskussionen bieten Euch die Möglichkeit, sich über relevante Fan-Themen zu informieren und auszutauschen.

Im Fokus stehen insbesondere die aktuelle Situation im türkischen Fußball, der Kampf gegen Homophobie und die Herausforderung Fußball für Geflüchtete zu ermöglichen.

Neben spannenden Themen, kühlem Bier und sonstigen Leckereien darf auch gefeiert werden. Direkt nebenan im VIP-Bereich des Jahn-Sportpark, wo einst Erich Mielke seine Schmalzstullen vertilgte, kann zu Live-Musik getanzt werden. Wer dann noch immer Luft hat, feiert im Haus der Fankulturen weiter.

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Wie sieht die konkrete Solidarität für Geflüchtete aus? Die Einnahmen aus diesem Tag gehen zu gleichen Teilen an Champions ohne Grenzen und Welcome United 03.

  • Alle Personen auf den Podien spenden ihre Aufwandsentschädigungen.
  • Künstler und DJ verzichten teilweise oder vollständig auf ihre Gagen und spenden diese.
  • 50 Cent von jedem verkauftem Getränk fließen in die Spendenkasse.
  • Die Hälfte der Einnahmen aus dem Verkauf des Buches „Zurück am Tatort Stadion“ gehen in die Spendenbox.
  • Unser Medienpartner, Transparent – Magazin für Fankultur, stellt einen Teil seiner Einnahmen an diesem Tag, ebenfalls zur Verfügung.
  • Spendendosen werden während des gesamten Tages, gut sichtbar aufgestellt sein.
  • Darüber hinaus sammeln wir gut erhaltene Fußballschuhe, die für Kunstrasenplätze geeignet sind. Diese kommen Champions ohne Grenzen zugute.

Beim Festival ist jeder gern gesehen. Nazis und „besorgte Bürger“ sind dagegen vollkommen fehl am Platz.


Programm 

12.00 – 13.45 Filmvorführung Istanbul United

„Seit Jahren sind die Ultras der drei wichtigsten Fußballclubs in Istanbul (Galatasaray, Fenerbahçe und Beşiktaş) weltweit bekannt für die bedingungslose Unterstützung ihrer Teams. Ihre gegenseitige Rivalität endet häufig in extrem gewalttätigen Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzungen und sogar Todesfällen. Doch im Sommer 2013 geschieht etwas Außergewöhnliches: während der Proteste und Zusammenstöße gegen die türkische Regierung und Premierminister Erdogan im Gezi-Park vereinen sich die konkurrierenden Fanclubs zum ersten Mal für eine gemeinsame Sache. Menschen, die berüchtigt sind für ihren Hass, stehen nun Seite an Seite und kämpfen unter dem Namen »Istanbul United« gegen das herrschende System in der Türkei.“ (Filmverleih Port-Au-Prince)


14.00 – 15.00 Repressionen im türkischen Fußball – aktuelle Entwicklungen vor den Neuwahlen

In der Türkei sind Fußball und Politik eng mit einander verwoben. Sicherheitsgesetze und die elektronische Fan-Karte „Passolig“ schränken die Bürgerrechte von Fußballanhängern massiv ein. Leere Stadien sind die Folge. Es regt sich jedoch auch Widerstand: Fans verschiedener Vereine organisieren mittlerweile gemeinsam ihren Protest und fordern offensiv ihre Rechte ein. Es stellt sich die Frage, was der bisherige Protest erreicht hat?

Vor den Neuwahlen im November ist die politische Lage angespannt. Militärische Konflikte, die Kurdenfrage und Erdogans Verhältnis zur Terrororganisation IS bestimmen die Debatte. Wie spiegelt sich diese Situation in den Stadien wider? Noch immer stehen 35 Mitglieder der Besiktas-Fangruppe Carsi wegen Putschversuchs vor Gericht. Welchen Einfluss haben die politischen Entwicklungen auf das aktuelle Verfahren?

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Harald „Hacky“ Aumeier lebt und arbeitet seit über zehn Jahren in Istanbul und wird einen Einblick in die derzeitige Lage der türkischen Fankultur geben. Ihm zur Seite wird Alexander Bosch, Sprecher der Themenkoordinationsgruppe Polizei & Menschenrechte bei Amnesty International, über staatliche Repressionen und politische Prozesse in der Türkei informieren.

Uns interessiert jedoch auch ein gegenläufiger Trend. Ungeachtet der Probleme im türkischen Fußball sind in der letzten Zeit neue, zum Teil genuin linke Fangruppen entstanden. Wie ist diese Entwicklung erklärbar?

Referenten: Harald Aumeier (Medienarbeiter und Experte für türkische Fankultur), Alexander Bosch (Amnesty International, Polizei und Menschenrechte) und Duygu Aloğlu (Polit-Aktivistin und Mitglied im Fanclub „Karakizil“ Ankara Genclerbirligi)

Moderator: Robert Claus (Mitarbeiter der „Kompetenzgruppe Fankulturen und Sport bezogene Soziale Arbeit“ [KoFaS] an der Uni Hannover)                   


15.15 – 16.15 Fußballfans gegen Homophobie // Der Fall des Schiedsrichters Halil İbrahim Dinçdağ

Thomas Hitzlsperger hat mit seinem Outing eine tiefgreifende Debatte zu Homosexualität in Fußball angestoßen. Was hat sich seitdem verändert? Ist das Bekenntnis zur eigenen Sexualität unproblematischer geworden? Wie positionieren und artikulieren sich Fangruppen? Ist die Problematik möglicherweise nur „aufgebauscht“, wie einige glauben machen wollen?

Welche extremen Formen Homophobie im Fußball annehmen kann, zeigt der Fall des türkischen Schiedsrichters Halil İbrahim Dinçdağ. Sein Fall wird exemplarisch dargestellt werden. Diskutieren werden wir mit Martin Endemann, einem profunden Kenner der Fan-Landschaft.

Referent: Martin Endemann (Politologe und langjähriger Sprecher des Bündnisses Aktiver Fußballfans BAFF. Aktiv für Football Supporters Europe und Fußballfans gegen Homophobie. Zahlreiche Veröffentlichungen über Fußball und Diskriminierung)


16.30 – 17.30 Fußball für und mit Geflüchteten. Herausforderungen und Möglichkeiten

In diesem Sommer ist das Schicksal von Geflüchteten und die Unterstützung durch die Zivilgesellschaft in den Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit gelangt. Zahlreiche Vereine und Initiativen arbeiten schon seit Jahren in diesem Bereich und verfügen über unterschiedlichste Erfahrungen.

Welche Rolle können Fußballinitiativen und bei der Integration von Geflüchteten spielen? Welche Fallstricke lauern? Aktivistinnen der beiden bekanntesten Initiativen aus Berlin und Brandenburg informieren über ihre Erfahrungen.

In Babelsberg wurde erstmals eine Mannschaft „Welcome United 03“, die ausschließlich aus Flüchtlingen besteht, in Vereinsstrukturen eingebunden. Dafür erhielt der Verein viel öffentliches Lob. Wie wird es aber weitergehen, wenn der mediale Beifall verstummt ist und der Ligaalltag nicht nur Solidarität mit sich bringt, sondern auch herausfordernde Situationen?

Eine zweite Initiative aus Berlin, „Champions ohne Grenzen“, bemüht sich ebenfalls um die soziale Integration von Geflüchteten und versucht Asylsuchenden in Flüchtlingsunterkünften neue Perspektiven zu vermitteln. Wie das in der Praxis aussieht und an welche Widerstände solche Initiativen geraten, wird Carolin Gaffron berichten. Darüber hinaus soll diskutiert werden, wie eine Selbstorganisation der Geflüchteten aussehen kann.

Referentinnen: Manja Thieme (Flüchtlingshilfe Potsdam & Teamleitung Welcome United 03 Babelsberg) und Carolin Gaffron (Vorsitzende Champions ohne Grenzen)

Moderation: Jörg Depta (kopfstoss.fm)


17.30 – 17.40 Unter dem Pflaster liegt der Strand – und Gesellschaftsspiele! About us!

Was genau macht der Verein Gesellschaftsspiele eigentlich? Wo wollen wir hin? Was bedeutet tackling hard for fair play? Hat die Mitgliedschaft irgendwelche schwerwiegenden Nebenwirkungen?


17.40 – 19.30 Kickerturnier, Verpflegungs- und Informationsstände


19.00 – 19.45 Live-Musik mit Überraschungsgast


20.00 – 21.00 Live-Musik mit Refpolk & Daisy Chain (Hiphop aus Berlin & Athen)


21.00 – 01.00 Drinks und Musike mit DJ Sol Tight (Lovers Rock, Bass Music // The Fresh Prince Club @ Prince Charles)

*Die Live-Auftritte finden im VIP-Bereich des Jahn-Sport-Parks statt. Dieser ist 100m Fußweg vom Haus der Fankulturen entfernt.

Fanprojekt Berlin    transparent_magazin_logo14

Quelle: Gesellschaftsspiele Berlin

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